Lürssen liefert 146 m langen Yachtneubau „Opera" ab

Die „Opera“ auf dem Weg zur Nordsee (Foto: C. Eckardt)

Eine der aktuell größten Yachtneubauten, die 146 m lange „Opera" mit einer Vermessung von rund 12 500 BRZ, hat am vergangenen Wochenende die Lürssen-Werft in Bremen-Nord verlassen. Am Samstagmittag wurde auf Blexen-Reede der Weserlotse gewechselt, anschließend nahm die Yacht Kurs auf die Nordsee, mit unbekanntem Ziel. Die unter der Flagge der Caymann-Islands fahrende „Opera" steht von der Länge her auf Platz 10 der weltweit längsten Motoryachten.

Über die technischen Einrichtungen der „Opera" ist wenig bekannt, da in der Branche Details nicht veröffentlicht werden. Terrence Disdale Design soll dabei sowohl für das Außen- als auch das Innendesign verantwortlich gewesen sein. Neben zwei Swimmingpools und mehreren Garagen für Tender- und Speedboote verfügt die Yacht über zwei Hubschrauberlandeplätze, einer auf dem Vordeck und der zweite auf dem Achterdeck. Im Heckbereich befindet sich ein großer Beachclub. Auffällig am Design sind auch die insgesamt zehn Abgasrohre am Schornstein mit den markanten Endrohren. Der Wert der Yacht, die in Georgetown beheimatet ist, wird auf rund 500 Mio. Dollar geschätzt. Unbekannt ist der Auftraggeber der Megayacht; in mehreren internationalen Yachtportalen wird der Scheich Mansour bin Zayed Al Nahyan aus der Herrscherfamilie Abu Dhabis genannt.

Ausgehend von der Größe der Yacht wird vermutet, dass sie über rund 24 Kabinen für 48 Gäste und weitere 40 Crewkabinen verfügt. Angetrieben wird die Yacht von mtu–Motoren. Die Yacht erreicht damit eine Höchstgeschwindigkeit von bis zu 20 kn, die Reisegeschwindigkeit beträgt 14 km.

Bei der „Opera" handelt es sich auch für die Lürssen-Werft um ein besonderes Yachtprojekt, sorgte doch ein schwerer Brand im Schwimmdock im September 2018 seinerzeit für den größten Einsatz der Bremer Feuerwehr nach dem Zweiten Weltkrieg. Zudem wird der Brand mit dem Einsatz von mehr als 900 Feuerwehrleuten aus der ganzen Region als einer der größten Versicherungsfälle der Branche bezeichnet. Das Feuer hatte sich auf der fast fertiggestellten „Sassi" ausgebreitet, wie die Yacht ursprünglich heißen sollte. Später entstand dann beim Lürssen-Tochterunternehmen Blohm + Voss in Hamburg aus den noch nutzbaren Teilen der Ersatzbau mit dem neuen Namen „Opera". Im 290 m langen überdachten Schwimmdock 10 von Blohm + Voss wurde der Yachtneubau dann vor zwei Jahren zur Komplettierung, mitsamt Schwimmdock, zum Lürssen-Standort Berne-Warfleth (ehemalige Roland-Werft) überführt. Das „Zuwasserlassen" des Neubaus erfolgte im September letzten Jahres im Neustädter Hafen in Bremen.

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