„Manta“ soll Meeresmüll reduzieren

Der Hochseekatamaran „Manta“ soll ab 2024 Plastikmüll in den Meeren sammeln (Illustration: The SeaCleaners)

Nach drei Jahren Forschungs- und Entwicklungszeit haben der französisch-schweizerische Rekordsegler Yvan Bourgnon und die von ihm 2016 ins Leben gerufene Umweltschutzorganisation „The SeaCleaners“ das Konzept für einen Katamaran vorgestellt, der Plastikmüll in den Meeren einsammeln und umweltfreundlich verwerten soll.

Das 56,5 m lange, 26 m breite und 3,1 m tiefgehende Doppelrumpfschiff „Manta“ wird über 1500 m2 Segelfläche verfügen. Zusätzliche Energie soll durch zwei Windturbinen, zwei Wasserkraftgeneratoren und fast 500 m² Photovoltaik-Solarpaneele in die Bordsysteme eingespeist werden. Darüber hinaus wird auf dem Schiff eine Waste-to-Electricity-Conversion-Unit installiert, die den eingesammelten Plastikmüll in Strom umwandelt. Auf diese Weise soll das gesammelte, sortierte, nicht mehr recycelbare Plastik als Antriebsenergie für den Vortrieb des Schiffes nutzbar gemacht werden.

„Manta“ soll ab 2024 Kunststoffe an jenen Orten abfischen, die als Haupteintragsquellen für Abfall in die Meere gelten – insbesondere Flussmünden in Afrika und Asien. Mit einer Kombination von vier sich ergänzenden Sammelvorrichtungen kann der Katamaran schwimmenden Makroabfall ab 10 mm Größe sammeln, bevor dieser sinkt und sich in Mikroplastik zersetzt. Die Sammelkapazität pro Stunde beträgt den Angaben zufolge bis zu 3 t. Die Lagerkapazitäten für alle Abfälle belaufen sich auf ca. 206 m3.

Zum Gesamtkonzept gehört neben dem Einsammeln von Meeresmüll der Betrieb eines internationalen Forschungslabors und ein für die Öffentlichkeit zugängliches Kompetenz- und Informationszentrum an Bord des Schiffes. Das „Manta“-Konzept wurde von einem internationalen Konsortium aus rund zwanzig Unternehmen und fünf Forschungslaboren entwickelt. Die Gespräche mit potenziellen Bauwerften sind für die erste Hälfte des laufenden Jahres geplant, spätestens 2022 soll der Bau des Katamarans beginnen. Der Stapellauf und die Indienststellung sollen 2024 erfolgen.

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