Maritime Zulieferindustrie blickt auf stabiles Wachstum und positive Perspektiven

Präsentierten aktuelle Zahlen und Aussichten der deutschen maritimen Zulieferindustrie (v.l.): Katrin Caldwell; Hauke Schlegel, Geschäftsführer VDMA Marine Equipment and Systems; Martin Johannsmann und Dr. Volker Behrens (Foto:Lau/DVV Media Group)
Die maritime Zulieferindustrie blickt auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr 2024 zurück und rechnet mit positiven Aussichten für 2025. Das hat der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) Marine Equipment and Systems jetzt auf seiner Jahrespressekonferenz bekannt gegeben. Die Datengrundlage bildete eine umfangreiche Umfrage unter den Mitgliedsunternehmen im Vorfeld, wie Katrin Caldwell, Geschäftsführerin des VDMA Nord und der Arbeitsgemeinschaft Marine Equipment and Systems, zu Beginn der Pressekonferenz erläuterte.
„Für 2024 wird ein durchschnittliches Umsatz-Plus von 5,5 Prozent verzeichnet. Damit setzt die Branche ihre positive Entwicklung trotz globaler Herausforderungen und einem wettbewerbsintensiven Umfeld fort“, sagt Martin Johannsmann, Geschäftsführer der SKF Marine GmbH und Vorstandsvorsitzender der AG Marine Equipment and Systems.
Besonders hervorzuheben sei das deutliche Wachstum im Auftragseingang: Im Jahr 2024 konnte ein durchschnittliches Plus von 4,6 Prozent erzielt werden – auch nach zwei bereits starken Jahren. „Für das kommende Jahr zeichnet sich laut Einschätzung der teilnehmenden Unternehmen ein konstanter oder zunehmender Auftragseingang ab. Weniger als 20 Prozent erwarten eine Abnahme des Auftragseingangs. Auch mittelfristig gehen fast zwei Drittel der VDMA-Mitgliedsunternehmen von einer positiven Marktentwicklung aus“, erläutert Dr. Volker Behrens, Geschäftsführer Schoenrock Hydraulik Marine Systems GmbH. Ein großer Treiber im Markt sei insbesondere die wachsende Nachfrage nach nachhaltigen Technologien.
Die Exportquote lag im Erhebungszeitraum bei 81 Prozent; 36,4 Prozent davon entfielen auf Deutschland und die EU, 25 Prozent auf China und 12,6 Prozent auf Nordamerika. Letzteres ist in erster Linie auf After-Sales-Leistungen im Kreuzfahrtsegment zurückzuführen. „Die Exportstärke der Branche belegt die internationale Wettbewerbsfähigkeit sowie die hohe Nachfrage nach deutschen Produkten und Technologien aus dem maritimen Zuliefersektor“, so Johannsmann. Der Anteil des After-Sales-Geschäfts am Gesamtumsatz lag wie im Vorjahr bei 27 Prozent – dazu zählen neben Service- und Wartungsarbeiten auch Retrofit-Projekte.
Mit 65 000 Beschäftigten (Stand: Juni 2025) verzeichnet die Branche ein leichtes Plus von 1,2 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitpunkt. Damit liegt die prozentuale Steigerung zwar unter dem Umsatzwachstum, zeigt jedoch eine deutlich positive Entwicklung auf und spiegelt gleichzeitig die erreichten Produktivitätszuwächse wider, so der VDMA MES.
Um international weiterhin wettbewerbsfähig agieren zu können, seien Transparenz bei der Vergabe von nationalen und europäischen Projekten – insbesondere in Hinblick auf die Konkurrenz aus China – sowie der Abbau von Bürokratie unverzichtbar.