Mercuria und ÈTA ordern neue Shortsea-Schiffe
Der internationale Energie- und Rohstoffkonzern Mercuria und das niederländische Schifffahrtsunternehmen ÈTA Shipping haben ihre Partnerschaft bekanntgegeben. Im Rahmen des Joint Ventures sollen zunächst sechs emissionsarme Shortsea-Schiffe des Typs ÈTA 6700 bei der chinesischen Werft Taizhou Sanfu Ship Engineering Co. Ltd gebaut werden, mit der Option auf zehn weitere. Die mit jeweils 5000 BRZ vermessenen Neubauten verfügen über eine Tragfähigkeit von 7400 dwt und erreichen voll beladen eine Geschwindigkeit von 10,5 Knoten. Bei einer benötigten Leistung von weniger als 900 kW seien sie damit die effizientesten Schiffe mit Eisklasse 1A in ihrer Vergleichsgruppe, so ÈTA Shipping. Ein Vorteil der Schiffe sei ihre modulare Bauweise, so der Entwickler, wodurch keine Hauptmaschine benötigt werde. Stattdessen treibe ein Elektromotor den Propeller an. Die Stromversorgung erfolge über Generatoren, die mit konventionellen oder kohlenstoffarmen Kraftstoffen betrieben, aber auch an jede andere nachhaltige Energiequelle angeschlossen werden können, zum Beispiel an Batterien oder an eine Brennstoffzellentechnologie, die mit grünem Wasserstoff, Methanol oder Ammoniak betrieben werden können.
ÈTA Shipping betont, dass die Automatisierung im Seeverkehr und die damit verbundene Effizienzsteigerung sowie die erhöhte Sicherheit ebenfalls eine wichtige Rolle bei der Konzipierung der Shortsea-Schiffe spielte. Aus diesem Grund können die Schiffe des Typs ÈTA 6700 mit einer reduzierten Besatzung von vier anstelle von sechs Personen fahren. Walter van Gruijthuijsen, Mitbegründer von ÈTA Shipping, erklärte, dass das 3D-Management-Tool der Schiffe, das mit mehr als 1300 Sensoren arbeite, die virtuelle Navigation, den Zugriff auf Ausrüstungsdaten, historische Trendanalysen für die Besatzung und das technische Personal ermögliche.
Der Eigentümer der Neubauten wird Mare Balticum BV, eine Tochtergesellschaft von Mercuria, sein, während ÈTA Shipping als Minderheitsgesellschafter fungiert. Die Jungfernfahrt des ersten Schiffes ist für das zweite Quartal 2025 geplant.