Merkel tauft Forschungsschiff „Sonne"
Als Vertreterin des Konsortiums Deutsche Meeresforschung sprach Prof. Dr. Karin Lochte (Alfred-Wegener Institut, Bremerhaven) ein kurzes Grußwort.
Das nach einer Bauzeit von ca. 20 Monaten fertiggestellte 116 m lange und 20,6 Meter breite Tiefseeforschungsschiff zeichnet sich durch eine hohe Energieeffizienz aus. Das Schiff wurde nach den neuesten Umweltstandards konzipiert und konstruiert. Für sein umweltfreundliches Schiffsdesign wurde das Schiff mit dem Umweltzeichen „Blauer Engel“ ausgezeichnet.
„Für die Meyer Werft und die Neptun Werft war es eine große Herausforderung, dieses anspruchsvolle Schiff zu konstruieren und zu bauen. Nicht nur der Schiffstyp, sondern auch die Berücksichtigung aller technologischen Anforderungen, die die Wissenschaft an ein Forschungsschiff stellt, war für die Werft eine besondere Aufgabe. Desto mehr freut es uns, dieses Schiff heute hier in Warnemünde zu taufen“, so Bernard Meyer, Geschäftsführer der Meyer Werft und der Neptun Werft.
Neben der bis zu 35 Personen umfassenden Besatzung bietet das Schiff Platz für 40 Wissenschaftler. Haupteinsatzgebiete des neuen Tiefseeforschungsschiffs werden der Indische und Pazifische Ozean sein. Die „Sonne“ soll dazu beitragen, wissenschaftlich und gesellschaftlich besonders relevante Forschungsfragen zu beantworten, vor allem hinsichtlich des Klimawandels, der Versorgung mit marinen Rohstoffen und der Folgen des Eingreifens in die Ökosysteme. Dafür steht den Wissenschaftlern mit dem neuen Forschungsschiff eines der weltweit modernsten Instrumente zur Verfügung, um den Einfluss der Meere auf unser Klima zu untersuchen.
Die Baukosten für das Forschungsschiff in Höhe von 124,4 Mio. Euro werden gemeinsam vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (90 Prozent) sowie den Küstenländern Niedersachsen, Mecklenburg-Vorpommern, Schleswig-Holstein, Hamburg und Bremen (10 Prozent) getragen.
Ab Januar 2015 wird die „Sonne“ der deutschen Meereswissenschaft zur Verfügung stehen. Dann wird das Forschungsschiff seinen 44 Jahre alten Vorgänger ablösen. Die Modernisierung der Flotte der deutschen Forschungsschiffe wird somit konsequent fortgesetzt.