„Münsterland“ wird in den Niederlanden auf LNG umgerüstet

Vertragsunterzeichnung auf dem ehemaligen Tonnenleger „Ems“: Werftchef Wietse Holmann (Mitte links) und AG „EMS“-Vorstand Dr. Bernhard Brons (Mitte rechts) gemeinsam mit ihren Gästen (Quelle: Reederei AG „EMS“)
Die Reederei AG „EMS“ hat die zur niederländischen Wagenborg-Gruppe gehörende Werft Koninklijke Niestern Sander BV in Delfzijl mit der Umrüstung ihres Fährschiffs „Münsterland“ auf einen LNG-Antrieb beauftragt. Nach dem Umbau der Fähre „Ostfriesland“ (2014/15) und dem Neubau des Seebäderschiffs „Helgoland“ (2015) handelt es sich damit bereits um das dritte Schiff, bei dem die Emdener Reederei auf den alternativen Brennstoff setzt.
Genau wie bei der Umrüstung des Schwesterschiffs „Ostfriesland“ wird auf der Werft bereits das neue Achterschiff der Fähre mit Flüssiggas-Technik gebaut, während die Fähre noch im Borkumverkehr eingesetzt wird. Auf diese Weise soll die Ausfallzeit auf ein Minimum beschränkt werden.
Das neue leicht angepasste Maschinenkonzept basiert auf einem Diesel-Gas-Elektrischen-Antrieb mit 360° drehbaren elektrischen Pods. Die beiden Propelleranlagen sollen für ein Höchstmaß an Manövrierfähigkeit sorgen. Die Erfahrungen mit der „Ostfriesland“ sollen in den Umbau einfließen und zu weiteren Optimierungen beitragen. Mit dem neuen Dual Fuel-LNG-Antrieb sollen der Kohlendioxid-Ausstoß um 20 Prozent sowie Stick- und Schwefeloxide um 90% reduziert werden. Die Feinstaub-Emissionen werden Reedereiangaben zufolge anschließend nahezu vollständig vermieden.
Das neue Achterschiff der „Münsterland“ wird durch den erhöhten Platzbedarf für den LNG-Tank und die Antriebsanlage um 15 m länger sein. Dadurch werden auch Platz für ca. 15 weitere Pkw-Stellplätze sowie zwei neue Salonbereiche und ein größeres Sonnendeck gewonnen.
Der Baubeginn des neuen Hecks soll in Kürze erfolgen. Am 1. September 2020 soll die „Münsterland“ dann aus der Fahrt genommen werden. Dann folgt die sogenannte „Hochzeit“ von neuem Achterschiff und vorhandenem Vorschiff. Die Indienststellung ist für den 28. Februar 2021 vorgesehen. Das Auftragsvolumen des Bauprojektes beträgt 17,5 Mio. Euro. Für die neue LNG-Technik wurde eine Förderung des Bundes zugesagt.