Partner entwickeln Konzept für schnelllaufenden Methanolmotor

Setzen auf Methanol als zukünftigem Kraftstoff für Schiffe (v.l.): Philipp Bobsin, Projektträger Jülich;  Mathias Müller, Rolls-Royce Power Systems; Dr. Michael Willmann, Woodward L'Orange; Dr. Ing. Christian Reiser, WTZ; und Dr. Daniel Chatterjee, Rolls-Royce Power Systems (Foto: Rolls-Royce Power Systems)

Rolls-Royce, Woodward L’Orange und WTZ Roßlau wollen bis Ende des Jahres 2025 ein Konzept für einen schnelllaufenden Verbrennungsmotor für Schiffe entwickeln, der mit grünem Methanol CO2-neutral betrieben werden kann.

Das haben die drei Unternehmen kürzlich im Rahmen eines Auftakttreffen des Verbundvorhabens „MeOHmare", das vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) mit acht Millionen Euro gefördert wird, in Friedrichshafen bestätigt.

Der für die Schifffahrt neue Kraftstoff Methanol erfordere signifikante Veränderungen des Motorkonzepts, so die Partner. „Im Fokus der Entwicklungstätigkeiten stehen die Neuauslegung des Brennverfahrens mit Kraftstoffsystem, Aufladung und Motorregelung sowie aller kraftstoff-interagierenden Motorsubsysteme", erläutert Mathias Müller, Projektleiter bei Rolls-Royce Power Systems und Verbundkoordinator von MeOHmare.

Das in Stuttgart ansässige Unternehmen Woodward L’Orange wird im Projekt die Hochleistungseinspritzsysteme neu entwickeln. „Bislang gibt es für schnelllaufende Methanol-Schiffsmotoren noch keine serienreifen Einspritzsysteme. Methanol ist aufgrund seiner Eigenschaften ein anspruchsvoller Kraftstoff. Darum müssen neue Werkstoffe und Injektorkonzepte eingeführt werden", ergänzt Dr. Michael Willmann, Director Technology bei Woodward L‘Orange. 

Für den Aufbau eines Methanol-Dauerlaufprüfstandes, die Erprobung von Einspritzkomponenten und die Entwicklung einer Methanol-Förderpumpe ist die gemeinnützige Forschungseinrichtung Wissenschaftlich-Technisches Zentrum Roßlau (WTZ Roßlau gGmbH) verantwortlich. „Mit diesem Projekt legen wir den Grundstein für den Aufbau eines Testzentrums zur Validierung von Einspritzsystemen mit alternativen Kraftstoffen", sagt Dr.-Ing. Christian Reiser, CEO bei der WTZ Roßlau gGmbH.

Der Geschäftsbereich Power Systems von Rolls-Royce wird auf Basis der mtu-Baureihe 4000 ein Motorkonzept entwickeln, das für den schadstoffarmen, CO₂-neutralen und wirtschaftlichen Betrieb von Schiffen mit Methanol ausgelegt wird. Im Fokus der Entwicklung stehen insbesondere die Klima- und Umweltfreundlichkeit sowie eine möglichst hohe Leistungsdichte des Antriebssystems.

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