Scandlines rüstet weitere Fähre mit Rotorsegel aus
Die Reederei Scandlines hat die auf der Strecke Rostock–Gedser eingesetzte Fähre „Berlin“ mit einem Rotorsegel des finnischen Unternehmens Norsepower Oy Ltd ausgerüstet. Im Hafen von Rostock wurde der 30 m hohe Windzusatzantrieb installiert. Die 169,50 m lange dieselelektrische Hybridfähre musste hierfür nach Angaben der Reederei lediglich einige Stunden außer Betrieb genommen werden.
Die Technologie funktioniert vollautomatisch: Das System misst die Windgeschwindigkeit und -richtung und berechnet, ob das Rotorsegel zur Emissionsreduzierung beitragen kann und schaltet dieses dann automatisch ein. Die Dieselgeneratoren können anschließend gedrosselt und so der Treibstoffverbrauch reduziert werden.
Das baugleiche und auf der gleichen Strecke fahrende Schwesterschiff „Copenhagen“ wurde bereits im Jahr 2020 mit einem Norsepower-Rotorsegel ausgestattet. Die Emissionen der Hybridfähre konnten dadurch laut Scandlines um durchschnittlich vier Prozent, bei optimalen Verhältnissen um bis zu 20 Prozent reduziert werden.
Die Technologie hat den besten Wirkungsgrad, wenn der Wind von der Seite mit 20 m/s quer bis leicht von hinten zur Fahrtrichtung auftrifft. Die Verhältnisse auf der Route zwischen Rostock und Gedser sind besonders günstig: Die Fahrtstrecke verläuft nahezu in Nord-Süd-Richtung und somit rechtwinklig zu den überwiegend aus westlicher Richtung auftretenden Winden.
Michael Guldmann Petersen, COO von Scandlines, betont: „Wir haben mit dem Rotorsegel auf der Scandlines-Hybridfähre ‚Copenhagen‘ gute Erfahrungen gemacht und deshalb die Schwesterfähre ebenfalls für die Installation eines Rotorsegels vorbereitet. Erfreulicherweise wurde das Rotorsegel ohne Probleme installiert und die Fähre konnte […] wie geplant wieder in Betrieb genommen werden.“ Tuomas Riski, CEO von Norsepower, ergänzt: „Die Tatsache, dass Scandlines die von uns entwickelte Rotorsegeltechnologie nun auf der Schwesterfähre montiert, zeigt deutlich, wie nützlich die Windenergie ist.“
Scandlines hat sich nach eigenen Angaben zum Ziel gesetzt, bis 2040 emissionsfrei zu werden.