Die 60 m langen Passagierfähren für den Genfer See bieten Platz für bis zu 700 Personen. Sie sind insbesondere für Berufspendler zwischen der Schweiz und Frankreich konzipiert. (Graphik: Omega Architects B.V.)

Schweizer Passagierfähren erhalten Stufe V-konforme Wärtsilä-Motoren

Wärtsilä wird die Motoren und die dazugehörigen Nachbehandlungssysteme zur Emissionskontrolle für zwei Personenfähren zuliefern, die auf der Fährverbindung zwischen der Schweiz und Frankreich über den Genfer See eingesetzt werden sollen. Die Neubauten werden auf der Schweizer Werft Shiptec AG in Luzern für die Fährreederei General Navigation Company (CGN), Lausanne, gebaut.

Rumpf, Strukturen und Aufbauten der 61,3 m langen und 11,4 m breiten Fähren mit einem Tiefgang von 1,6 m (beladen) bestehen aus Aluminium. Die Vorproduktion der Sektionen wird durch Aluship Technology in Gdansk in Polen ausgeführt.

Die Energieversorgung und das hybride Antriebssystem basieren auf dem neuen BlueDriveEco System, einer Weiterentwicklung des bewährten Siship Ecoprop System von Siemens. Entscheidende Funktionalitäten, insbesondere in Bezug auf die Umschaltung unter Last von Elektro- auf Dieselantrieb, wurden von Shiptec entworfen. Das Hybridkonzept ist auf das Peakshaving bei Energiebedarfsspitzen ausgerichtet und ermöglicht darüber hinaus den rein elektrischen Antrieb der Schiffe in Ufernähe. Der für das Projekt ausgewählte schnelllaufende Dieselmotor Wärtsilä 14 erfüllt die strengen Vorgaben der Anfang 2020 für Binnenschiffe in Kraft getretenen EU Stufe V Emissionsverordnung. Die Neubauten sollen eine maximale Geschwindigkeit von 19,5 kn erreichen.

Die von Bureau Veritas klassifizierten Schiffe, die für die Nutzung von Berufspendlern ausgelegt sind, verfügen über Kapazitäten für 700 Personen, mit 600 Sitzplätzen in den Innenräumen. Zur Ausstattung gehören auch Lademöglichkeiten für elektronische Geräte und ein leistungsfähiges WLAN.

Die erste Fähre soll voraussichtlich im Dezember 2022 den kommerziellen Betrieb aufnehmen. Der zweite Neubau soll im Herbst 2023 in Dienst gestellt werden.

Schiffbau
Artikel Redaktion Schiff&Hafen
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