Seenotkreuzer auf Sylt getauft

Die „Pidder Lüng“ hat die „Minden“ abgelöst (Foto: DGzRS/Die Seenotretter)

Mit einem Tiefgang von lediglich 1,30 m kann die „Pidder Lüng“ auch in Revieren eingesetzt werden, in denen größere Seenotkreuzer auf ihr Tochterboot angewiesen wären. Durch eine Antriebsleistung von 1220 kW erreicht der Neubau eine Geschwindigkeit von 22 kn.
Weitere Merkmale des in der bewährten Netzspantenbauweise konstruierten Schiffstyps, der für eine Besatzung von drei Personen ausgelegt ist, sind eine umfassende Ausrüstung zur medizinischen Erstversorgung an Bord, eine Feuerlöschpumpe mit einer Förderleistung von 2300 l/min. zur Bekämpfung von Bränden auf See und die Fähigkeit, sich im Falle des Durchkenterns innerhalb weniger Sekunden selbst wieder aufzurichten. Auf ein Wohndeck, wie es auf anderen Seenotkreuzern eingerichtet ist, verzichtet die DGzRS bei dieser Klasse bewusst. Die Besatzung lebt nicht an Bord, sondern im nahen Stationsgebäude in List auf Sylt.
Ungewöhnlich für Seenotkreuzer der DGzRS ist auch der zum Einsatz kommende Typ eines offenen Arbeitsbootes in der Heckwanne. Aufgrund der kompakten Maße fehlen Platz und Tragfähigkeit für ein konventionelles Tochterboot. Allerdings steht der Besatzung mit dem 30 kn schnellen Begleitboot „Michel“ ein leistungsfähiges Einsatzmittel zur Verfügung.

In List auf Sylt ist der jüngste Neubau der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) auf den Namen „Pidder Lüng“ getauft worden. Der 20 m lange und 5,05 m breite Neubau ist auf der Schiffs- und Bootswerft Fr. Fassmer in Berne/Motzen an der Unterweser gebaut worden.

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