SK 38 erhielt den Namen „Berthold Beitz“ und wurde auf der Greifswalder Oie stationiert (Foto: DGzRS)

Seenotrettungskreuzer für die Pommersche Bucht

Der jüngste Seenotrettungskreuzer der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) ist auf den Namen „Berthold Beitz“ getauft worden.

Die Tochter des langjährigen Kuratoriumsvorsitzenden der Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung, Bettina Poullain, taufte das 20 m lange Spezialschiff im Museumshafen der Hansestadt Greifswald auf den Namen ihres 2013 verstorbenen Vaters. Das Arbeitsboot erhielt den Namen ihrer Mutter, „Else“. Der auf der Fassmer-Werft in Berne/Unterweser entstandene Neubau ist für die Inselstation Greifswalder Oie östlich von Rügen bestimmt. Er wurde maßgeblich durch die Krupp-Stiftung finanziert.
Der neue Seenotrettungskreuzer mit einem Tiefgang von 1,3 m erreicht eine Geschwindigkeit von bis zu 22 kn. Der in der bewährten Netzspantenbauweise und als Selbstaufrichter konstruierte Schiffstyp verfügt über eine umfassende Ausrüstung zur medizinischen Erstversorgung an Bord sowie eine Feuerlöschpumpe mit einer Förderleistung von 2300 l/min. zur Bekämpfung von Bränden auf See.
Auf ein Wohndeck, wie auf anderen Seenotkreuzern, verzichtet die DGzRS bei dieser Klasse bewusst. Die Besatzung lebt nicht an Bord, sondern im nahen Stationsgebäude. Innerhalb kürzester Zeit kann die Einheit besetzt werden und zum Einsatz auslaufen.
Neu ist der Typ des offenen Vollkunststoff-Arbeitsbootes in der Heckwanne. Das 5 m lange, 2 m breite und lediglich 0,3 m tiefgehende Boot besteht aus Polyethylen. Das Rigid Buoyancy Boat (RBB), mit einer Maximalgeschwindigkeit von 30 kn, zeichnet sich durch seine Robustheit, Wartungsarmut und Geräumigkeit aus.
Die „Berthold Beitz“ ist die inzwischen fünfte Einheit der 20-Meter-Klasse. Dabei handelt es um einen modifizierten Nachbau der zwischen 2009 und 2013 in Dienst gestellten ersten vier Schiffe. Ein sechster 20-Meter-Seenotrettungskreuzer befindet sich im Bau. Er soll im kommenden Jahr an der Schleimündung stationiert werden.
Die „Berthold Beitz“ ersetzt im Zuge der Modernisierung der Rettungsflotte auf der Station Greifswalder Oie den Seenotrettungskreuzer „Eugen“ (Baujahr 2009), der nach Norderney verlegt wird. Die bisher auf Norderney stationierte „Bernhard Gruben“ löst in Hooksiel die „Vormann Steffens“ ab, die nach fast 29 Einsatzjahren außer Dienst gestellt wird.

Schiffbau
Artikel Redaktion Schiff&Hafen
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