Viertakt-Dual-Fuel-Motor erhält Typzulassung

Der Typgenehmigungstest des MAN 49/60DF Motors erfolgte in der MAN Energy Solutions Zentrale in Augsburg (Foto: MAN Energy Solutions)

Der MAN 49/60DF-Motor von MAN Energy Solutions hat die Typgenehmigung nach einem fünftägigen Programm auf dem Prüfstand in der Firmenzentrale in Augsburg erhalten. Der Typgenehmigungstest (TAT) wurde von Inspektoren der Klassifikationsgesellschaften ABS, Bureau Veritas, CCS, DNV, Lloyd’s Register und RINA bezeugt und bestätigt.

MAN Energy Solutions kündigte die Markteinführung des 49/60DF auf der SMM 2022 in Hamburg an. Der jüngste Neuzugang im Portfolio der Viertaktmotoren, der Dual-Fuel-Motor, kann sowohl mit LNG, Diesel und HFO als auch mit Biokraftstoffmischungen und synthetischem Erdgas betrieben werden.

Zukünftig lässt sich der MAN 49/60DF auf Methanol umrüsten. Auch ohne Abgasnachbehandlung kann er darüber hinaus im Gasbetrieb arbeiten und Herstellerangaben zufolge IMO Tier III abgasnormkonform gestartet werden. Im Dieselbetrieb wird Tier III in Kombination mit dem SCR-System von MAN eingehalten. 

Sowohl im Gas- als auch im Dieselbetrieb setze der MAN 49/60DF Maßstäbe in Sachen Kraftstoffeffizienz bei Viertaktmotoren, heißt es aus der Zentrale von MAN Energy Solutions in Augsburg. Kraftstoffkosten und potenzielle Kosten für CO2-Emissionszertifikate ließen sich durch ihn minimieren. Marita Krems, Leiterin der Abteilung Four-Stroke Marine & License, MAN Energy Solutions, erklärte: „Da wir in eine neue Ära der Dekarbonisierung eintreten, ist der 49/60DF eine offensichtliche Wahl für Schiffseigner mit ehrgeizigen Zielen zur Emissionsreduzierung, die volle Kraftstoffflexibilität und mehrere Optionen für klare Emissionspfade schätzen.“

Die 49/60DF-Motorenplattform verfügt über neue Technologien von MAN, darunter zweistufige Turboaufladung, weiterentwickelte Common-Rail-Einspritzung, das Automatisierungssystem SaCoS5000 und das firmeneigene verbesserte Adaptive Combustion Control ACC 2.0, das automatisch die Verbrennung optimiert. Der Motor behält MAN-Technologien wie das Gassystem, das Pilot-Fuel-Oil-System und das MAN SCR-System (Selective Catalytic Reduction) bei.

Die Rußemissionen im Dieselbetrieb werden nach Aussage von MAN Energy Solutions durch das neue Common-Rail-System 2.2 halbiert, während die Methanemissionen des 49/60DF im Gasbetrieb ebenfalls drastisch reduziert werden. Die Effizienz und das kraftstoffflexible Design des Motors bieten mehrere Optionen zur Einhaltung der Emissionsgrenzwerte bis zum Jahr 2050, wie im aktuellen EU-Entwurf für Kraftstoffe vorgesehen.

Teilen
Drucken
Nach oben