„Sankta Maria II“ verkehrt auf der Mosel

Vollelektrische Autofähre in Dienst gestellt

Die weltweit erste vollelektrische Autofähre für Binnengewässer ist von den Stralsunder Spezialunternehmen Formstaal und Ostseestaal an die Gemeinde Oberbillig in Rheinland-Pfalz abgeliefert worden.

Die „Sankta Maria II“ wird im Pendelverkehr über die Mosel eingesetzt. Der 28 m lange und 8,9 m breite Neubau befördert pro Fahrt bis zu 45 Fahrgäste und sechs Autos und wird ausschließlich mit Solarenergie und Batteriestrom betrieben. Die Batteriekapazität beträgt 252 kWh. Die Mosel-Gemeinden Oberbillig und Wasserbillig investierten gemeinsam ca. 1,5 Mio. Euro in das Neubauprojekt, das von der Europäischen Union mit rund 660 000 Euro gefördert wurde.
Beim Bau der Elektro-Solar-Autofähre kamen innovative Lösungen zum Einsatz. Zum Beispiel wurden in das Elektromanagementsystem neuartige Lithium-Polymerbatterien, verbesserte E-Ladetechnik und neu entwickelte Elektromotoren integriert. Die Autofähre ist mit vier Elektromotoren ausgestattet. Erstmals sind diese im Schiffsrumpf so eingebaut, dass sie demontiert werden können, ohne die Fähre aus dem Wasser heben zu müssen. Die optimierte Linienführung des Rumpfes führt dazu, dass die Wasserverdrängung der Fähre um zehn Prozent geringer ausfällt als bei einem konventionellen Schiff. Im Vergleich dazu sank durch das E-Mobilitätskonzept auch die Geräuschemission um 80 Prozent.
Die beiden Spezialunternehmen haben sich in jüngerer Vergangenheit erfolgreich auf dem Markt der maritimen Elektromobilität etabliert. Seit 2013 wurden zehn Projekte realisiert. Dabei handelt es sich überwiegend um Binnenfahrgastschiffe und -fähren, die unter anderem auf Berliner Gewässern fahren und jeweils bis zu 60 Personen befördern.

Schiffbau
Artikel Redaktion Schiff&Hafen
Artikel Redaktion Schiff&Hafen