Vollelektrische Fähre in Kiel getauft

Die 24,70 m lange „Wellingdorf“ kann 140 Passagiere und 60 Fahrräder transportieren  (Foto: Holland Shipyards)

Am Donnerstag ist in Kiel die zweite vollelektrisch betriebene Fähre der Schlepp- und Fährgesellschaft Kiel (SFK) getauft worden. Die 24,70 m lange und 7,20 m breite „Wellingdorf“ verfügt über Kapazitäten für 140 Passagiere und 60 Fahrräder und soll in den nächsten Tagen ihren Dienst auf der Schwentinelinie zwischen dem Kieler West- und Ostufer aufnehmen. Damit ergänzt der Neubau auf der Strecke die ebenfalls vollelektrische „Düsternbrook“, die 2021 in Dienst gestellt wurde.
Beide Schiffe wurden auf der niederländischen Werft Holland Shipyards BV gebaut.

Die „Wellingdorf“ ist mit zwei Fahrmotoren mit je 86 KW und einem Bugstrahler mit 40 kW Leistung ausgestattet, die aus Batteriepaketen mit einer Kapazität von 1092 kWh sowie einer Photovoltaikanlage mit Energie versorgt werden. Dieses Setup soll dem Fährschiff einen dauerhaften Betrieb von rund 13 Stunden ermöglichen, bevor die Batterien wieder aufgeladen werden müssen. Dazu wurde an den Fähranlegern Bahnhofsbrücke Kiel, Dietrichsdorf und am Werkstattponton Hörn 15 eine entsprechende Ladeinfrastruktur errichtet.

Die Baukosten für die „Wellingdorf“ werden von der Reederei mit knapp 3,2 Mio Euro angegeben. 480 000 Euro davon wurden vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr im Rahmen eines Förderprogramms übernommen.

Kiels Oberbürgermeister Ulf Kämpfer sagte anlässlich der Taufe: „In der Landeshauptstadt Kiel sind Mobilität und Klimaschutz eng miteinander verbunden. Um möglichst schnell eine emissionsfreie Stadt zu werden, muss der ÖPNV neu aufgestellt werden. Dazu gehört auch die verstärkte Einbindung des Fördeverkehrs. Die ‚Wellingdorf‘ ist ein großer Gewinn bei der Neuausrichtung unseres Fährverkehrs auf Elektro- und Hybridsysteme. Zusätzlich kann der Einsatz der zweiten E‑Fähre den KielerInnen den Umstieg aufs Fahrrad auf dem Weg zwischen den Ufern erleichtern.“

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