Allianz veröffentlicht Report zu Schadentrends in der Schifffahrt

Der Transport- und Schifffahrtsversicherer Allianz Global Corporate & Specialty (AGCS) hat eine Studie zu Schaden- und Risikotrends in der Schifffahrt veröffentlicht. Zwischen Januar 2017 und Dezember 2021 wurden dafür weltweit mehr als 240 000 gemeldete Versicherungsfälle analysiert.

Feuer- und Explosionen verursachen demnach die höchsten Kosten, während Transportschäden die häufigste Ursache darstellen. Wie die AGCS-Analyse zeigt, sind beschädigte Güter und Waren der Hauptgrund für Seeversicherungsansprüche. Zudem ist eine Tendenz zu mehr Diebstahldelikten auszumachen.
Gleichzeitig hat die aktuelle Inflation direkte Auswirkungen auf die Schadenhöhe, da die Kosten für z.B. Ersatz oder Reparaturen gestiegen sind.

Laut des Reports nehmen auch die Störszenarien weiterhin zu. Naturkatastrophen sind bereits die fünftgrößte Ursache für Seeversicherungsschäden, sowohl was die Häufigkeit als auch die Schwere betrifft. In den letzten Jahren haben zudem u.a. Cyberangriffe und die Covid-19-Pandemie zu erheblichen Verzögerungen in der Schifffahrt und in den Häfen geführt. Weitere Störungen wurden aufgrund von Überlastung, Arbeitskräftemangel und eingeschränkten Containerkapazitäten registriert.
Auch die Auswirkungen des Kriegs in der Ukraine seien deutlich spürbar. Die Schifffahrtsbranche werde durch den Verlust von Menschenleben und Schiffen im Schwarzen Meer, durch festgehaltene Schiffe in blockierten ukrainischen Häfen und durch die wachsende Belastung durch Sanktionen beeinträchtigt, so der Report.  

Die Dekarbonisierungsbestrebungen in der Schifffahrt können sich laut AGCS ebenfalls auf die Schadenhäufigkeit auswirken. Neue Antriebe und Schiffskonstruktion sowie die Verwendung alternativer Kraftstoffe können demnach unerwartete Folgen haben und u.a. zu Maschinenausfällen führen, was bereits die viertgrößte Schadenursache nach Häufigkeit und Wert darstellt.

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