Andere Route für Ostsee-Pipeline verlangt

Schweden verlangt für die geplante russisch- deutsche Gas-Pipeline durch die Ostsee eine andere Route. Wie Umweltminister Andreas Carlgren am Mittwoch im Rundfunk sagte, erwartet seine Regierung dafür einen Vorschlag von der Betreibergesellschaft Nord Stream. Die Rohrleitung, die über 1 200 Kilometer zwischen dem russischen Wyborg und Greifswald in Mecklenburg-Vorpommern geplant ist, solle näher an der Küste der baltischen Länder entlang führen. Zur bisherigen Planung der Pipeline unter anderem vor der schwedischen Ostseeinsel Gotland sagte der Minister: «Das geht durch einige Gebiete, die unter Umweltgesichtspunkten problematisch und riskant sind.»

Die baltischen Staaten stehen dem Projekt mit geschätzten Baukosten von fünf Milliarden Euro ebenso wie Polen ablehnend gegenüber. Der Sprecher von Nord Stream, Jens D. Müller, sagte am Firmensitz im schweizerischen Zug: «Wir werden die schwedischen Vorschläge konstruktiv prüfen.» Es wäre aber hilfreicher gewesen, wenn sie im Februar bei Konsultationen mit allen Ostsee-Anrainern gekommen wären. Müller antwortete ausweichend auf die Frage, ob sich der für 2009 geplante Baubeginn durch die schwedische Forderung verzögern könne. Die seit einem Jahr amtierende schwedische Regierung von Ministerpräsident Fredrik Reinfeldt hat sich noch nicht verbindlich zu dem Projekt geäußert. Das staatliche schwedische Umweltamt verlangt eine Alternativ-Route an Land, die von Nord Stream aber abgelehnt wird. Carlgren sagte dazu, seine Regierung werde sich die Forderung des Amtes nicht zueigen machen.

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