Angriffe auf 48 Schiffe rund um Afrika

Afrikas Küstengewässer laufen Südostasien den Rang als gefährlichster Tummelplatz für bis an die Zähne bewaffnete Piraten ab. Seit Januar seien 48 Schiffe rund um Afrika angegriffen worden, berichtet die südafrikanische Zeitung «Pretoria News» unter Berufung auf einen gemeinsamen Bericht des UN-Sicherheitsrats und maritimer Sicherheitsorganisationen. Die Seeräuber seien mit militärischen Helikoptern, Raketen, Granaten sowie Schnellbooten mit schweren Maschinengewehren und Flak-Geschützen ausgerüstet und bewegten sich zunehmend in Richtung Süden des Kontinents. Die Staatengemeinschaft des Südlichen Afrikas (SADC) sei dringend zu entschlossenerem Handeln aufgefordert worden.

Der jüngste Zwischenfall habe sich vor zehn Tagen ereignet, als ein Containerschiff beim Warten aufs Entladen vor dem Hafen von Daressalam (Tansania) von 15 Piraten in einem Schnellboot attackiert worden sei. Zwei Tage zuvor habe ein Dutzend Seeräuber einen aus Südafrika kommenden Frachter vor Somalias Küste mit Schnellbooten sowie einem Kampfhelikopter gekapert. Nach vierstündigem Gefecht hätten rivalisierende Gruppen jedoch das Schiff befreit und an den Reeder zurückgegeben. Zwei Piraten seien dabei getötet, acht weitere festgenommen sowie 30 Luft-Boden-Raketen beschlagnahmt worden.

Der Direktor des Internationalen Schifffahrt-Büros (International Maritime Bureau/IMB), Kapitän Pottengal Mukundan, äußerste sich vor allem angesichts der eingesetzten Gewalt «extrem besorgt»: «In der Vergangenheit war Südostasien unser Haupt-Sorgengebiet in Sachen Piratenangriffe, aber unser Fokus wandert nach Afrika, wo die Attacken zunehmen und auch brutaler werden.» Es mangele in der Region vor allem an glaubwürdiger Abschreckung durch eine schlagkräftige Marine. Die Küstengewässer des südlichen Afrikas sind eine wichtige Transportroute, über die monatlich rund sechs Millionen Tonnen Öl befördert werden.

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