Annan fordert Ende der Seeblockade

UN-Generalsekretär Kofi Annan hat zum Auftakt seiner Gespräche in Israel ein Ende der israelischen Seeblockade des Libanons gefordert. Die Blockade der Küste und des Luftraumes sei eine Erniedrigung für die Libanesen und schade der Wirtschaft, zitierten israelische Medien Annan am Dienstag nach einem Treffen mit dem israelischen Verteidigungsminister Amir Perez. Der UN-Generalsekretär habe Israel für die Mehrzahl der Verstöße gegen die seit zwei Wochen geltende Waffenruhe im Libanon verantwortlich gemacht.

Unterdessen war Verstärkung für die Libanon-Friedenstruppe UNIFIL unterwegs. Ein 1000 Mann starkes erstes italienisches Kontingent trat am Dienstag auf dem Seeweg die Fahrt in den Nahen Osten an. Fünf italiensche Kriegsschiffe, darunter der Flugzeugträger «Garibaldi» mit einer Besatzung von 780 Mann, legten am Dienstag ab.

Weitere Soldaten sollen folgen. Die Schiffe der «Operation Leonte» sollen morgen (1.9.) in der südlibanesischen Hafenstadt Tyrus ankommen, meldete die Nachrichtenagentur Ansa. Im Februar soll Rom das Kommando der UN-Truppen von Paris übernehmen.

Über die geplante Beteiligung der Bundeswehr an der UNIFIL gibt es noch keine Klarheit. Dennoch stellt sich das Bundeskabinett darauf ein, in einer Sondersitzung am kommenden Montag über den deutschen Beitrag entscheiden zu können. Das kündigte Kanzlerin Angela Merkel in Berlin an. Verteidigungsminister Franz Josef Jung will einen größeren Schiffsverband entsenden als bisher bekannt. «Die Küste ist immerhin 220 Kilometer lang. Wenn Waffenschmuggel unterbunden werden soll, dann reicht dazu nicht nur eine Fregatte», sagte Jung. Spanien wird sich mit 800 bis 1000 Soldaten an der Libanon-Friedenstruppe beteiligen.

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