Anstieg von Piratenüberfällen in 2008

Mit insgesamt 293 Piratenüberfällen weltweit stieg die Zahl 2008 dramatisch an

Ingesamt wurden weltweit 293 Schiffe überfallen. Dies ist im Vergleich zum Vorjahr eine Zunahme von 11 Prozent und zugleich der höchste Wert seit dem Beginn der Zahlenerhebung durch das IMB Piracy Reporting Centre (PRC) 1991.

Auch die Anzahl der Schiffsentwendungen stieg drastisch an. 2008 wurden 49 Schiffe entführt, der Vergleichswert für den Vorjahreszeitraum betrug 18. Die Piraten nahmen insgesamt 889 Besatzungsmitglieder als Geisel. Bei den Überfällen wurden 32 Seeleute verletzt und 11 getötet, 21 weitere gelten als vermisst. Schusswaffen kamen in 139 Fällen zum Einsatz, 2007 lag der Wert noch bei 72.

Die hohe Anzahl kann auf die Situation im Golf von Aden und vor der Ostküste Somalias zurückgeführt werden. Dort alleine kam es im vergangenen Jahr zu 111 Angriffen. Im Oktober und November wurden für dieses Gebiet 15 bzw. 16 Schiffsüberfälle gemeldet. Dies ist im Vergleich zum Vorjahreszeitraum eine Zunahme um fast 200 Prozent. Dabei gelang es den Piraten auch, den bislang größten Tanker überhaupt in ihre Gewalt zu bringen. Zudem waren die Piraten im Vergleich zu den Vorjahren stärker bewaffnet und gingen brutaler vor.

Wie das International Maritime Bureau (IMB), eine Organisationseinheit der Internationalen Handelskammer (ICC), mitteilt, zeigen die aktuellen Jahreszahlen 2008 den bislang stärksten Anstieg bei Piraterieübergriffen überhaupt.

 

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