Asbest-Flugzeugträger wieder in Brest

Nach einer 20-wöchigen Irrfahrt ist der asbestverseuchte ausrangierte französische Flugzeugträger „Clemenceau“ wieder in Frankreich eingetroffen. Das Schiff wurde am Dienstag in den bretonischen Hafen Brest geschleppt. Begleitet von anderen Kriegsschiffen wurde der 266 Meter lange Stahlgigant zu dem Anleger bugsiert, von dem er 1961 zu seiner ersten Fahrt ausgelaufen war.

Die „Clemenceau“ sollte ursprünglich auf dem indischen Schiffsfriedhof Alang abgewrackt werden. Nach Protesten von Umweltgruppen hatte der französische Staatsrat jedoch die Aktion gestoppt, und Präsident Jacques Chirac hatte den Flugzeugträger Mitte Februar zurück in die Heimat beordert. Verteidigungsministerin Michèle Alliot-Marie versicherte: „Die ,Clemenceau’ wird zerlegt. Ich weiss noch nicht, wann und wo. Aber zum Marinefest im Sommer 2008 wird das Schiff nicht mehr in Brest sein." Die USA versenken alte Flugzeugträger im Meer.

Nach Angaben der französischen Regierung sind noch 45 von ursprünglich 220 Tonnen Asbest in den Zwischendecks des Schiffs verbaut, die wegen ihrer Krebsgefahr beim Verschrotten fachmännisch entsorgt werden müssen. Die Umweltschutzorganisation Greenpeace spricht dagegen von 500 bis 1000 Tonnen.

Die „Clemenceau“ war Silvester am Haken eines Hochseeschleppers von Toulon zu einer zweimonatigen Fahrt nach Indien ausgelaufen. Vor Ägypten enterten Greenpeace-Aktivisten den Stahlkoloss. Sie erreichten damit, dass die ägyptischen Behörden die Durchfahrt durch den Suezkanal verzögerten. Auch die indischen Behörden wurden skeptisch und verweigerten dem Schiff das Einlaufen.

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