Ausflaggung der gesamten NSB-Flotte
Die weitere Beschäftigung von deutschen und europäischen Seeleuten ist laut NSB vor dem Hintergrund der anhaltend schlechten Marktbedingungen nicht mehr tragbar und würde den Unternehmensfortbestand gefährden. „Wir bedauern, dass es auch unter Einbindung von Politik und Verbänden nicht gelungen ist, gemeinsam den Förderrahmen für die deutsche Flagge auf ein Niveau zu bringen, das langfristig eine internationale Wettbewerbsfähigkeit europäischer Beschäftigter auf See sicherstellt und das maritime Know-How am Standort Deutschland sichert,“ erklärte NSB-CFO Lutz Weber. „Der maritime Standort Deutschland bietet europäischen und deutschen Seeleuten leider keine Perspektive.“
Die Reederei hat mit dem NSB-Seebetriebsrat unter Einbindung einer Einigungsstelle einen Interessenausgleich und Sozialplan erstellt. Aktuell können bereits 179 Seeleute nicht mehr auf Schiffen der NSB Flotte eingesetzt werden. Gründe hierfür sind zum einen die Reduzierung der Flotte von in Spitzenzeiten 118 Einheiten auf derzeit 67 Schiffe, zum anderen die Ausflaggung von Einschiffsgesellschaften in wirtschaftlichen Notlagen. Für diese Mitarbeiter soll die Kündigung kurzfristig ausgesprochen werden. Die Ausflaggung der noch verbleibenden 38 Containerschiffe unter deutscher Flagge soll in Etappen vollzogen werden. Es ist geplant, in zweimonatigen Intervallen je drei Schiffe unter eine andere Flagge zu bringen. Damit einher geht die Entlassung von insgesamt 25 deutschen bzw. europäischen Mitarbeitern, die durch Seeleute anderer Nationen ersetzt werden.
Die Reederei NSB war bislang der Bereederer mit der größten Anzahl von Schiffen unter deutscher Flagge und beschäftigt auf seinen derzeit 38 deutsch geflaggten Containerschiffen knapp 500 deutsche und europäische Seeleute.