Austermann optimistisch für Ostsee-Brücke
Allen Widerständen zum Trotz rechnet der schleswig-holsteinische Wirtschafts- und Verkehrsminister Dietrich Austermann fest mit dem Bau einer Brücke über den etwa 22 Kilometer breiten Fehmarnbelt zwischen Puttgarden und Rödby. Der CDU-Politiker sagte: «Zur festen Querung gibt es mein eindeutiges Ja. Ich rechne sogar damit, dass wir, die deutsche und die dänische Seite, in den nächsten Wochen zu einem klaren Ergebnis kommen.» Nach Jahren der Skepsis sei die Bundesregierung inzwischen offensichtlich überzeugt, «dass es zum Bau der Fehnmarnbelt-Brücke keine Alternative gibt». Neben den massiven Interessen Schleswig- Holsteins und Hamburgs an diesem Projekt gibt es nach Darstellung von Austermann in Dänemark und Schweden wachsenden Druck von Politik und Wirtschaft, mit dem Bau 2010 zu beginnen. Dann könnte die konzipierte Schrägseilbrücke mit zwei Autobahnfahrspuren und einem Schienenstrang je Richtung 2015 eröffnet werden.
Die Baukosten einschließlich der Autobahnanbindungen auf den Inseln Fehmarn und Lolland werden auf etwa 5,5 Milliarden Euro geschätzt. Das etwa vier Milliarden teure mautpflichtige Brückenbauwerk soll von privaten Investoren finanziert und mit Staatsgarantien abgesichert werden. Im Rahmen der Transeuropäischen Netze (TEN) würde die EU bis zu 20 Prozent der Baukosten übernehmen. Mit der festen Querung verkürzt sich die Strecke von Hamburg nach Kopenhagen gegenüber der Route über Jütland, Fünen und Seeland um 160 Kilometer.
Austermann stützt die positive Einschätzung auf seine Gespräche mit dem dänischen Verkehrsminister Flemming Hansen vergangene Woche in Kopenhagen sowie mit Staatssekretär Jörg Hennerkes vom Bundesverkehrsministerium. «Beide Seiten sind wie wir daran interessiert, zu einem raschen Ergebnis zu kommen, das alle mittragen können», so Austermann. Als Vorleistung werde Schleswig-Holstein Mittel für die Gründung einer Projektgesellschaft zur Verfügung stellen.