Autonomes Binnenschiffsmodell soll Betrieb aufnehmen
Die 15 m lange batterieelektrisch betriebene „ELLA“ soll ab Herbst in Fahrt gehen (Quelle: Ferllerdesign)
Im Rahmen des vom Entwicklungszentrum für Schiffstechnik und Transportsysteme e.V. (DST) in Duisburg koordinierten Projekts ELLA (Entwicklungsplattform im Modellmaßstab für Manöver-Automatisierung) wurde ein gleichnamiges autonomes Binnenschiffsmodell entwickelt, das noch in diesem Herbst erstmalig den Testbetrieb aufnehmen soll. Anders als vergleichbare bisherige Versuchsträger zur Automatisierung im Binnenschiffsverkehr entspricht das Modell im Maßstab 1:6 bezüglich der Fahreigenschaften und der Rumpfform einem realen Schiff. Dadurch sollen unter ganzjährig realen Witterungsbedingungen zuverlässige Daten für die Manöverautomatisierung erhoben werden wie die Umwelterkennung, die Bahnplanung und die Bahnverfolgung. Die gewonnenen Erkenntnisse sollen dann auf kommerziell genutzte Einheiten übertragen werden.
„ELLA“ basiert auf einem maßstabsgetreuen CAD-Modell, das technisch und optisch an die Anforderungen eines autonomen Wasserfahrzeugs angepasst wurde. Der Versuchsträger wird modular aufgebaut und mit achtzehn separat befüllbaren Ballasttanks ausgestattet, um die jeweiligen Ladezustände zu simulieren. Das Modell wird zudem über alle für Binnenschiffe notwendigen Steuerorgane und Bedienelemente verfügen, die vom Fachbereich Mechatronik der Universität Duisburg-Essen entwickelt werden.
„ELLA“ soll ab Herbst vom Schleusenpark Waltrop am Rhein-Herne-Kanal aus operieren. Zu den selbstständig geplanten und durchgeführten Manövern gehören unter anderem das An- und Ablegen, Schleusendurchfahrten und Brückenpassagen.
Gebaut wird das 15 m lange und batterieelektrisch betriebene Modell von dem Design- und Bootsbauunternehmen Fellerdesign in Wetter an der Ruhr, das bereits über mehrjährige Erfahrungen bei der Konstruktion von innovativen Booten und Spezialwasserfahrzeugen verfügt. Unter anderem baute das Unternehmen den autonomen Unterwasserroboter „DeepLeng“ für das Deutsche Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI) in Bremen im Rahmen des Projekts Eurex-Luna.
