Bei Fregatten-Auftrag droht Verzögerung

Dem Industriekonzern ThyssenKrupp drohen nach einem Pressebericht ab 2007 Probleme bei der Auslastung seiner Hamburger Marinewerft Blohm + Voss. Betroffen hiervon wären einige hundert Mitarbeiter, berichtete das «Handelsblatt» am Donnerstag unter Berufung auf Aufsichtsratskreise. Grund seien Verzögerungen bei dem milliardenschweren Auftrag für den Bau von vier Fregatten für die Deutsche Marine.

Eine Sprecherin von ThyssenKrupp Marine Systems erklärte in Hamburg, das Unternehmen erwarte den Auftragseingang noch Ende des Jahres. Das sei zeitlich im Plan. «Wenn wir den Auftrag nicht bekommen, haben wir natürlich ein Auslastungsproblem», sagte Sprecherin Andrea Wessel. Nach der Auslieferung einer Fregatte aus einem Altauftrag hat der Schiffsbauer noch U-Boote, Korvetten, Containerschiffe und Großyachten im Auftragsbestand, der sich im vergangenen Jahr auf rund elf Milliarden Euro belief.

Der Haushaltsausschuss des Bundestags will dem Zeitungsbericht nach erst in der zweiten Dezemberwoche über den Vertrag entscheiden. Damit sei mit einem Abschluss aber erst kurz vor Jahresende, spätestens Anfang 2007, zu rechnen. Ursprünglich sollte die Werft den Auftrag im laufenden Geschäftsjahr 2005/2006 in die Bücher nehmen. Doch die Ausstattung und der Preis der Fregatten bereiteten Probleme.

Vor allem über die Höhe der geplanten Investition von rund 2,2 Milliarden Euro rege sich zunehmend Widerstand. «Politisch ist ein Preis von über zwei Milliarden Euro nicht durchsetzbar», sagte der Hamburger SPD-Bundestagsabgeordnete Johannes Kahrs, Mitglied im Haushaltsausschuss.

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