Belastete Container im Hamburger Hafen

Rund 3,5 Prozent der im Hamburger Hafen als unbelastet gekennzeichneten Import-Container sind laut einer Studie kontaminiert. Am häufigsten seien Container mit Schuh- und Textilienimporten aus Fernost mit Begasungsmittelresten und teils hohen Konzentrationen toxischer Industrie-Chemikalien belastet gewesen, heißt es in einer am Montag vorgestellten Untersuchung von rund 2100 Containern durch das Zentralinstitut für Arbeitsmedizin (ZfA). Im Vergleich zu einer Studie über Container im Rotterdamer Hafen lägen die festgestellten Grenzwertüberschreitungen von Begasungsmitteln jedoch um etwa 50 Prozent niedriger.

ZfA-Leiter Professor Xaver Baur sagte: «Die Differenzen der festgestellten Grenzwertüberschreitungen sind ein Hinweis darauf, dass international seit dem Jahr 2002 bei der Begasung von Containern Konsequenzen gezogen worden sind.» Gleichwohl sei das Einhalten der Sicherheitsmaßnahmen weiterhin sehr wichtig. Nach Angaben der Gesundheitsbehörde werden die Arbeitsschutzkonzepte und Informationsblätter für Betriebe derzeit aktualisiert. Eine weitere Untersuchung sei für das Frühjahr vorgesehen.

Relativ häufig wurden laut der Studie, die in Zusammenarbeit mit der Technischen Universität Hamburg-Harburg und dem Zoll erarbeitet wurde, toxische Industrie-Chemikalien nachgewiesen, die nicht auf Begasungsvorgänge zurückzuführen sind. Deren Ursache sei vielmehr in der Fertigung der Produkte zu sehen. Bei 14 Prozent der Container seien die Arbeitsplatzgrenzwerte überschritten worden. Besonders hoch seien die Werte bei Benzol gewesen.

«Eine hohe Konzentration von toxischen Gasen kann unter Umständen ohne entsprechende Schutzmaßnahmen beim Öffnen eines Containers zu akut lebensbedrohlichen Beschwerden führen», warnte Baur. Besonders gefährlich sei, dass von außen nicht erkennbar sei, ob der Container kontaminiert ist. Häufig seien die Boxen nicht oder falsch gekennzeichnet. «Risiko-Container» dürften deshalb grundsätzlich nicht vor einer ausreichenden Belüftung betreten werden. Zudem müssten die Arbeitsschutzmaßnahmen über Begasungsmittelrückstände auf weitere toxische Stoffe ausgedehnt werden.

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