Bergung des Fischkutters "Hoheweg" angelaufen
Die Arbeiten zur Bergung des vor acht Monaten in der Nordsee gesunkenen Fischkutters «Hoheweg» haben am Montag begonnen. Am Morgen traf der Schwimmkran «Samson» aus dem dänischen Aarhus an der Unglücksstelle vor der Wesermündung ein. Ein erster Tauchgang sei bereits erfolgreich verlaufen, sagte der Leiter des Wasser- und Schifffahrtsamtes Bremerhaven, Werner Kinkartz. Gegen Mittag erfolgte ein zweiter Tauchgang. Eines der Bergungsseile konnte bereits unter dem Schiff durchgezogen werden, bei dem anderen Stahltau gibt es noch Probleme, weil das Wrack eingesandet ist.
Noch ist nicht sicher, ob der Kutter im Laufe des Nachmittags gehoben wird. Sollten die Hindernisse nicht beseitigt werden können, wird es gegen 20 Uhr einen weiteren Tauchgang geben. «Morgen soll das Wetter schlechter werden. Deshalb wollen wir auf jeden Fall heute fertig werden», sagte Kinkartz. Zur Sicherung der Bergung ist ein Sperrgebiet für die Schifffahrt von 1000 Metern eingerichtet. Beim Untergang der «Hohe Weg» waren am 8. November 2006 vier Fischer ums Leben gekommen. Die Leichen des 38 Jahre alten Deckmanns sowie des 47 Jahre alten Steuermanns wurden Anfang Dezember gefunden. Beide stammen von der Insel Rügen. Anfang Juni wurde bei Helgoland die Leiche des 18 Jahre alten Auszubildenden aus Hooksiel (Kreis Friesland) entdeckt. Der 27 Jahre alte Kapitän gilt noch als vermisst.
Die Ursache für den Schiffsuntergang ist ungeklärt. Der Fischkutter war auf dem Weg von Brake an der Unterweser in die Ostsee bei starkem Wind in Seenot geraten. Trotz einer sofort eingeleiteten Suche konnte das gesunkene Schiff erst Tage später in acht Metern Tiefe geortet werden. Kinkartz geht davon aus, dass in dem Schiff noch 20 Tonnen Treibstoff sind, die austreten könnten. «Wir müssen davon ausgehen, das die Tanks noch gefüllt sind.» Eine Gefahr für die Schifffahrt sei zudem, dass die Netze des 23 Meter langen Kutters bis an die Wasseroberfläche kommen können. «Dann ist selbst das kleinste Segelboot schon gefährdet.»