Besserer Schutz der Ostsee gefordert
Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) hat einen besseren Schutz der Ostsee gefordert. Die Verunreinigung durch Schiffe müsse vermindert und die Hafenausbaupläne der Ostsee-Anrainerstaaten besser abgestimmt werden, hieß es am Freitag bei einer internationalen Tagung der Ostsee- Umweltverbände in Rostock. Die stark befahrene Ostsee verzeichne europaweit die höchsten Zuwächse im Güterschiffs- und Fährverkehr. In den kommenden Jahren werde sich der Frachtschiffsverkehr mehr als verdoppeln. Dabei werde vor allem der Öltransport aus Osteuropa in Größenordnungen zunehmen.
Nach Ansicht der Umweltschützer stellen die immer größer werdenden Schiffe in den engen und flachen Gewässern vor der Küste Mecklenburg- Vorpommerns eine besondere Gefahrenquelle dar. Bisher leiste der Schiffsverkehr keinen ausreichenden Beitrag zur Reduzierung von Schadstoffen und belaste die empfindliche Meeresumwelt in hohem Maße. Einer Studie zufolge sei es ein großes Problem, dass mit zunehmender Schiffsgröße die Nachfrage nach größeren Häfen steige. Im Bestreben der Länder, beste Hafenbedingungen bieten zu können, seien entlang der gesamten Ostseeküste Überkapazitäten geschaffen worden. «Hafenerweiterungen ziehen dann wieder Kapazitätserweiterungen der Hinterlandanbindungen nach sich», sagte die Autorin der Studie, Beate Lange. Auf Grund der weiter wachsenden Verkehrsdichte steige die Wahrscheinlichkeit von Unfällen, die durch Ladungs- und Treibstoffaustritt die Meeresumwelt und die Strände bedrohen. Die Einführung der elektronischen Seekarten (ECDIS) und des automatischen Identifizierungssystems (AIS) seien wichtige Schritte, um Gefährdungen durch Kommunikationsprobleme zu verringern, hieß es.