Betriebsrat bestätigt bevorstehenden Verkauf von Scandlines

Der Betriebsrat der deutsch-dänischen Fährreederei Scandlines hat am Freitag Berichte über einen Verkauf des Unternehmens bestätigt. Die «Financial Times Deutschland» hatte gemeldet, dass Scandlines für mehr als 1,5 Milliarden Euro noch im Juni zu je 40 Prozent an den britischen Finanzinvestor 3i und die Allianz Capital sowie zu 20 Prozent an die Deutsche Seereederei in Rostock gehen soll. Die Deutsche Bahn und der dänische Staat als Gesellschafter und die Käufer wollten den Vertrag Ende des Monats unterschreiben, sagte der Vize-Betriebsratsvorsitzende von Scandlines Deutschland, Bernd Friedrichs, der dpa in Rostock. Sein Unternehmen betreibt unter anderem die Fährverbindung von Puttgarden nach Rødby.

Die Verkaufsbemühungen hatten sich über Monate hingezogen, weil die deutsche und dänische Seite sich nicht auf einen Käufer einigen konnten. Die Bahn hatte sich für Allianz und DSR ausgesprochen, die Dänen hatten 3i favorisiert. Grund für den Verkauf waren unterschiedliche Auffassungen über die künftige Entwicklung des 1998 gegründeten deutsch-dänischen Gemeinschaftsunternehmens. Friedrichs bestätigte auch, dass die zentrale Forderung nach einer Arbeitsplatzgarantie für die rund 2700 Mitarbeiter erfüllt werde. Im Zeitraum von 40 Monaten solle es keine Kündigungen geben und auch die Standortstruktur mit den Sitzen in Rostock und Kopenhagen bleibe erhalten. Über weitere Punkte soll es bald Gespräche mit den neuen Besitzer geben. Ein Paket mit Forderungen der Arbeitnehmer sei bereits übergeben worden.

Er sei froh, dass nun Planungssicherheit bei Scandlines einkehren könne, sagte Friedrichs. Das Verhältnis zwischen den bisherigen Gesellschaftern sei derartig zerrüttet gewesen, dass keine gemeinsamen Entscheidungen mehr getroffen werden konnten. Er erwarte nach dem Verkauf schnellstmöglich Investitionen in neue Schiffe. Besonders auf der Strecke Rostock-Gedser sei der Bedarf dafür groß.

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