Binnenschifffahrt begrüßt Entwicklung bei Pipeline-Projekt
Nach dem Rückzug einiger Investoren aus dem geplanten Bau einer Chemie-Pipeline zwischen dem Ruhrgebiet und Überseehäfen im Ausland soll nun eine „kleine Lösung" kommen. Statt der 500 Kilometer langen Trasse von den Chemiestandorten Nordrhein-Westfalens nach Antwerpen und Rotterdam sei nun eine Pipeline vom Duisburger Hafen nach Marl ins Auge gefasst, sagte ein Sprecher des NRW-Wirtschaftsministeriums jetzt in Düsseldorf.
Vier der ursprünglich acht Chemieunternehmen wollten die deutlich kleinere Lösung umsetzen. Ursprünglich sollte der Bau der Pipeline in diesem Jahr beginnen. Durch sie soll das zur Kunststoffherstellung benötigte Propylen nach NRW gelangen. Jährlich werden hier rund 600 000 Tonnen des Rohstoffes benötigt.
Nach Einschätzung des Ministeriums ist auch mit der kurzen Leitung die Versorgung mit Propylen gewährleistet. „Jedoch wäre aus Umwelt- und Sicherheitsgesichtspunkten eine durchgehende Pipeline wünschenswerter gewesen." Nun müsse der Rohstoff über den Wasserweg transportiert werden.
Der Rückzug von BASF, Shell und BP aus dem 200 Millionen Euro teuren Projekt habe sich in den vergangenen Tagen abgezeichnet, sagte der Ministeriumssprecher. Nun wollten von Degussa, Celanese, Sasol und Sabic allein die kurze Trasse bauen. Diese werde etwa 40 bis 50 Millionen Euro kosten.
Der Bundesverband der Deutschen Binnenschifffahrt (BDB) begrüßt diese Entwicklung und betont, dass die Binnentankschifffahrt die Propylenversorgung für die Chemie sicherstelle.