BSH-Forschungsfahrt in die Nordsee

Mit dem gecharterten niederländischen Forschungsschiff „Pelagia“ sollen zwölf Wissenschaftler und Techniker das Seewasser von der Deutschen Bucht bis zu den Shetland Inseln (60° N) und bis in den Englischen Kanal hinein (6° W) ozeanographisch vermessen und chemisch beproben. Seit 1998 führt das BSH diese Großaufnahme jährlich in der Nordsee durch.

Die Forschungsfahrt besteht aus zwei Abschnitten. Thematischer Schwerpunkt des ersten Fahrtabschnittes unter der Leitung von BSH-Ozeanograph Holger Klein sind mögliche klimabedingte Veränderungen in der Nordsee. Dies ist BSH zufolge eine besondere Herausforderung für die Wissenschaftler, da in der Nordsee Klimasignale nur schwer von der natürlichen Veränderlichkeit des Systems „Nordsee-Atlantik-Atmosphäre“ zu trennen sind. Durch den Einstrom von atlantischem Wasser am offenen nördlichen Rand und über den Englischen Kanal sind die ozeanographischen Verhältnisse in der Nordsee maßgeblich vom Atlantik beeinflusst. Dabei variiert der atlantische Einstrom sowohl saisonal als auch von Jahr zu Jahr und damit auch sein Wärme-, Salz- und Nährstoffeintrag in die Nordsee, erläuterte Klein.

Die vom BSH gewonnenen Meeresdaten stellen vor allem einen Beitrag für das Projekt „KLIWAS“ des Bundesverkehrsministeriums dar. Ziel des bis 2013 laufenden Projektes ist es, eine belastbare Faktenlage über die Auswirkungen des Klimawandels auf Wasserstraßen und Schifffahrt in Deutschland zu erarbeiten, um Anpassungsoptionen zu entwickeln und eine Basis für notwendige Investitionsentscheidungen zu gewinnen. Auch andere wirtschaftliche Nutzungen des Meeres, z.B. die See- und Küstenfischerei oder die Offshore-Industrie benötigen möglichst realistische Prognosen für den Verlauf des Klimawandels in Nord- und Ostsee sowie im Nordatlantik. Ein weiterer Schwerpunkt ist die Bestimmung künstlicher Radionuklide im Seewasser im Rahmen des Strahlenschutzvor-sorgegesetzes. Hierzu soll auch der Englische Kanal bis vor die Schelfkante mit beprobt werden.

Den zweiten Fahrtabschnitt mit einer detaillierten meeres-chemischen Untersuchung der Deutschen Bucht leitet Mee-reschemiker Dr. Gerhard Dahlmann, der das Schiff am 11. September im schottischen Aberdeen übernimmt. Am Don-nerstag, den 17. September, wird die „Pelagia“ wieder in Hamburg zurück erwartet.

Zur Bewertung des aktuellen Zustands der Nordsee hat das das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) kürzlich eine vierwöchige Forschungsfahrt in die Nordsee gestartet.

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