BSH modernisiert Mess-Stationen
Das automatische Meeresumwelt-Messnetz (MARNET) des Bundesamtes für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) wird schrittweise einer umfassenden technischen Modernisierung unterzogen. Genaue Umweltuntersuchungen seien unverzichtbar, um Naturvorgänge und Veränderungen im Meer beurteilen zu können. Um den aktuellen Zustand des Nord- und Ostseewassers besser bestimmen zu können, seien noch lückenlosere und exaktere Daten nötig, teilte das BSH am Donnerstag in Hamburg mit.
Den Anfang machte jetzt das unbemannte Feuerschiff „German Bight“, das zugleich MARNET-Messstation und wichtiges Wegezeichen für die Schifffahrt in der Deutschen Bucht ist. Komplett ausgetauscht wurde die Datenerfassungs- und Messtechnik – das „Herzstück“ jeder MARNET-Station, erklärte Kai Herklotz, Leiter der marinen Messnetze im BSH. Die Arbeiten erfolgten im Zuge des ohnehin einmal im Jahr fälligen Austausches des Feuerschiffes durch das Wasser- und Schifffahrtsamt Wilhelmshaven. Drei weitere der insgesamt neun Messstationen in Nord- und Ostsee, die vom BSH seit Mitte der siebziger Jahre betrieben werden, sollen noch in diesem Jahr auf die neue Technik umgestellt werden (Nordseeboje II, TW Ems, Fehmarnbelt-Boje).
Die MARNET-Stationen erfassen meteorologische, ozeanographische und chemische Daten, die neben klima- und umweltrelevanten Untersuchungen auch die aktuellen Vorhersagedienste des BSH unterstützen, zu denen der Sturmflutwarndienst sowie der Wasserstands- und Eisdienst zählen. Sensoren messen Eigenschaften wie Temperatur, Salzgehalt, Sauerstoff, Nährstoffe und Radioaktivität in der Wassersäule bis fast zum Meeresboden hinunter.
Den weiteren Angaben zufolge werden wie bei den anderen MARNET-Stationen alle Daten über den Meteosat-Satelliten (38.000 Kilometer über dem Äquator) stündlich an das BSH übertragen, dort ausgewertet und auch unter www.bsh.de veröffentlicht.