BUND droht Uldall mit Strafanzeige

Der Ton zwischen dem Hamburger Senat und Naturschutzverbänden wird im Streit über die geplante Elbvertiefung rauer. Nach einem Besuch von Wirtschaftssenator Gunnar Uldall (CDU) im Naturschutzgebiet Schwarztonnensand, einer Elbinsel unterhalb von Stadersand, drohte der BUND am Dienstag mit einer Strafanzeige wegen unerlaubten Eindringens in geschützte Gebiete. Die Wirtschaftsbehörde wies die Vorwürfe als „haltlos" zurück. Der Besuch auf der Insel nahe Drochtersen sei durch das Naturschutzamt des Landkreises Stade genehmigt, sagte Behördensprecher Peter Kleinort.

Uldall habe die Insel, die aus dem abgetragenen Sand ehemaliger Elbvertiefungen entstanden ist, bewusst gewählt. Sie sei „ein gutes Beispiel für ein ökologisch positives Projekt, das sich aus den bisherigen Elbvertiefungen entwickelt hat". Der Ausflug sei rechtswidrig gewesen, betonte dagegen BUND-Geschäftsführer Manfred Braasch: „Wir prüfen eine Strafanzeige gegen die Behörde."

Auch Uldalls Argumente für eine Elbvertiefung stießen bei den Umweltschutzverbänden erneut auf Widerstand. „Die ökologischen Auswirkungen der letzten Elbvertiefung sind noch nicht vollständig erforscht. Zudem ist eine verstärkte Hochwassergefahr zu erwarten", sagte Hamburgs NABU-Vorsitzender Rolf Bonkwald. Zuvor hatte Uldalls Sprecher Kleinort betont, die Elbvertiefung bringe ökonomische Vorteile. Die Angst der Bürger vor Umweltschäden sei unbegründet. Weder seien eine Erhöhung der Tide noch ein Tiersterben zu erwarten.

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