Deichverbände fordern Millionen für Altschäden der Elbvertiefung

Die Deichverbände im nordöstlichen Niedersachsen fordern vom Bund Geld für eine Sanierung der Schutzwälle vor der geplanten Elbvertiefung. Um die Deichschäden seit der letzten Vertiefung 1999 zu beheben, seien rund fünf Millionen Euro notwendig, sagte Otto Sander, Sprecher der Deichverbände Harburg, Vogtei Neuland und Artlenburg, am Montag in Winsen. 53 Prozent der Schäden seien einem Gutachten zufolge durch Schiffsverkehr entstanden. «Der Rest ist für mich bedingt durch die Elbvertiefung», sagte Sander. Seit vergangenen Mittwoch liegen die Planunterlagen für ein erneutes Ausbaggern der Fahrrinne öffentlich aus. Unterstützung bekommen die Deichverbände vom Landkreis Harburg als zuständiger Aufsichtsbehörde. «Diese Betteleien müssen aufhören, wir brauchen klare Verantwortlichkeiten», sagte Landrat Joachim Bordt. Der Bund solle nicht nur für die Altschäden aufkommen, sondern in Zukunft auch für den Unterhalt der Elbpassagen, wo der Deich gleichzeitig das Ufer ist. «Es kann doch nicht sein, dass das schwächste Glied in der Kette für die Schäden aufkommen muss, die andere verursacht haben», sagte Bordt.

Die Deichverbände haben nach eigenen Angaben schon mehrfach die als Bundesbehörden zuständigen Wasser- und Schifffahrtsdirektionen aufgefordert, für eine Sanierung aufzukommen. «Wir haben nie eine Antwort bekommen und im Dezember eine Untätigkeitsklage eingereicht», sagte Sander. Durch die erneute Vertiefung fließe die Elbe noch schneller. «Höhere Fließgeschwindigkeiten ziehen den Sand unter den Steinen weg und alles sackt ab.» Nach dem Willen des Hamburger Senats und der Bundesregierung soll die Unterelbe bis 2009 für Schiffe von 14,5 Metern Tiefgang befahrbar sein. Dagegen wehren sich Umweltverbände und mehrere Gemeinden in Elbnähe. Die Kosten für das Ausbaggern der zu flachen Teilstrecke werden auf 330 Millionen Euro beziffert.

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