Deutsch-norwegischer Ideenaustausch
Ziel war es, sich über den Einsatz von LNG (Liquefied Natural Gas) als Brennstoff für die Schifffahrt auszutauschen. Norwegen nimmt beim Bau und Betrieb von LNG-betriebenen Schiffen eine Art Vorreiterrolle ein. Seit mehr als zehn Jahren gibt es in Norwegen gasbetriebene Fähren und die nötige Infrastruktur zum Bunkern derartiger Schiffe. Die Hamburg Port Authority und die Linde Group erstellen diesbezüglich momentan eine Machbarkeitsstudie zum wirtschaftlichen Einsatz von LNG im Hamburger Hafen. Auf Grundlage der Untersuchungsergebnisse könnten dann konkrete Infrastrukturprojekte, wie beispielsweise eine LNG-Bunkeranlage, angegangen werden. Die Anzahl von LNG betriebenen Schiffen steigt nicht nur in Norwegen. Nach Angaben von DNV Europe & North Africa werden zwischen 10 und 15 Prozent der bis 2020 gelieferten Neubauten die Fähigkeit besitzen, LNG als Brennstoff zu nutzen. Das entspricht einer Anzahl von rund 1000 Einheiten. Für die Entwicklung und die Verbreitung von LNG in der Schifffahrt wird nach Angaben der Konferenzveranstalter vor allem die weltweit sichere Versorgungsinfrastruktur, z.B. durch den Aufbau von Bebunkerungsanlagen in den Häfen, mit entscheidend sein. Für die Verwendung und Lagerung von LNG in der Schifffahrt fehlen bisher jedoch allgemein verbindliche internationale Vorschriften und Zulassungen.
Anlässlich der Konferenz hat erstmalig auch ein LNG betriebenes Schiff in Hamburg festgemacht. Die „KV Barentshav“ gehört zur Flotte der norwegischen Küstenwache und wird unter anderem für Fischereikontrollen, Seenothilfe, Polizeiaufsicht und Umweltkontrollen innerhalb der Norwegischen Seegrenze eingesetzt. Der sich ebenfalls an Bord befindende Dieselmotor der 93 m langen und 16,6 m breiten „Barentshav“ kommt dabei nur noch bei Schlepparbeiten und besonderen Fahrten unter Höchstgeschwindigkeiten von bis zu 20 kn zum Einsatz.