Deutsche Marine übernimmt vorzeitig Kommando des Libanon-Verbandes

Die Deutsche Marine übernimmt schon drei Tage früher als geplant das Kommando des UNIFIL-Einsatzes im Mittelmeer vor der Küste Libanons. Formal wird das Kommando in der Nacht von Sonntag auf Montag um Mitternacht wirksam, bestätigte ein Sprecher des Einsatzführungskommandos in Potsdam am Freitagabend in Berlin. Deutschland löst in dieser Funktion Italien ab, das übergangsweise mit den Franzosen die Kontrolle ausübte.

Deutschland beteiligt sich als Führungsnation mit bis zu 2400 Soldaten und acht deutschen Schiffen an der UN-Friedensmission. Die so genannte «Maritime Taskforce» soll laut UN-Auftrag den seeseitigen Waffenschmuggel für die radikal-islamischen Hisbollah-Milizen in den Libanon unterbinden und hat dazu ein robustes Mandat.

Der Bundestag hatte am 20. September den Weg für den ersten bewaffneten Nahost-Einsatz in der Geschichte der Bundeswehr ist freigemacht. Eine klare Mehrheit von Koalition und Teilen der Opposition hatte im Bundestag der Libanon-Mission zugestimmt. In namentlicher Abstimmung hatten 442 der 599 Abgeordneten im Bundestag für den Einsatz votiert, der zunächst bis Ende August 2007 begrenzt ist.

Die Besatzungen der Fregatte «Mecklenburg-Vorpommern» als Führungsschiff, der Fregatte «Karlsruhe», des Einsatzgruppenversorgers «Frankfurt am Main», des Tenders «Elbe» sowie von vier Schnellbooten war Ende September mit rund 1000 Soldaten aus Wilhelmshaven verabschiedet worden. Kommandeur des internationalen Marine-Einsatz, an dem sich auch noch Schweden, Norwegen und die Niederlande beteiligen, ist der deutsche Flottillenadmiral Andreas Krause.

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