Deutschland bleibt größter europäischer Kreuzfahrtmarkt

Im Jahr 2022 hat der europäische Kreuzfahrtmarkt seinen Wachstumskurs fortgesetzt, gab der Weltverband der Kreuzfahrtindustrie, die Cruise Lines International Association (CLIA), kürzlich bekannt. Mit 1,876 Millionen Passagieren habe Deutschland seine Spitzenstellung als größter europäischer Markt behauptet.

„Wir erleben eine postpandemische Konsolidierungsphase und kehren zu einem soliden, nachhaltigen Wachstum zurück“, erklärt Helge Grammerstorf, National Director der CLIA in Deutschland. „Im Laufe dieses Jahres werden wir das Vor-Corona-Volumen an Passagieren wieder erreichen oder übertreffen.“

2019 hätten 2,6 Millionen Passagiere von Deutschland aus eine Kreuzfahrt angetreten und seien durchschnittlich 9,1 Tage gereist. 2022 habe die durchschnittliche Reisedauer bei 8,6 Tagen gelegen. Das Durchschnittsalter der Passagiere habe mit 47,5 Jahren den niedrigsten Stand der vergangenen Jahre erreicht, ermittelte der Verband.

Beliebtestes Zielgebiet der Kreuzfahrer sei Nordeuropa mit einem Anteil von 40 Prozent, gefolgt von der Mittelmeerregion mit 32 Prozent. Die Nachfrage nach dem Baltikum habe aufgrund der geopolitischen Lage stark abgenommen und ähnlich wie die Ziele in der Karibik und in Afrika bei fünf Prozent gelegen. Für eine Kreuzfahrt zu den Kanarischen Inseln hätten sich mit knapp neun Prozent weniger Passagiere als 2019 entschieden.

CLIA gab ebenfalls die Ergebnisse einer repräsentativen Befragung unter 500 Personen in Deutschland bekannt. Danach werde die Kreuzfahrt weiter zunehmend als attraktive Reiseform wahrgenommen und das Eintreten der Branche für Nachhaltigkeit und Klimaschutz gewürdigt. Eine Mehrheit von 56 Prozent der Befragten plane der Umfrage zufolge in den nächsten zwei Jahren eine Kreuzfahrt zu unternehmen.

Einen wichtigen Aspekt des Klimaschutzes stelle die Aussicht auf CO2-neutrale Kreuzfahrten dar, heißt es seitens des Verbandes. Diesbezüglich verweist CLIA auf bereits eingeleitete Maßnahmen wie die Nutzung nachhaltiger Kraftstoffe (LNG, Wasserstoff, Methanol und eFuels), die Entwicklung innovativer Technologien zur Erhöhung der Effizienz (neue Motoren, Reduzierung der Reibungswiderstände im Wasser), Abgasfiltersysteme sowie die Anpassung der Fahrpläne, um weniger Kraftstoff zu verbrauchen. „Damit wollen wir auch weiterhin unsere Spitzenposition in der Entwicklung und Einführung neuer Technologien in der Schifffahrt behaupten“, so Deutschland-Direktor Grammerstorf.

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