Diskussionsrunde zu LNG in norddeutschen Häfen

Jan Tellkamp, Project Manager Research & Development bei Det Norske Veritas (DNV), Lutz Birke, Leiter Unternehmens- und Hafenstrategie der Hamburg Port Authority (HPA) und Bjela König, Stabstelle für Hafenentwicklung von bremenports diskutierten darüber, wie sich die Häfen in Hamburg und Bremen auf die Anforderungen von LNG betriebenen Schiffen vorbereiten und welche Standards dabei zu beachten sind. Moderiert wurde der Abend von Sebastian Reimann, stellvertretender Chefredakteur der Deutschen Verkehrs-Zeitung (DVZ).
„Wir wollen, dass den Reedern die erforderliche Infrastruktur zur Verfügung gestellt wird“, sagte Bjela König bezüglich aktueller Planungen von bremenports. Ziel sei ein LNG-Tanklager mit einer Kapazität von 4000 bis 6000 m³ bereitzustellen. Darüber hinaus werde geprüft, ob und welche Schiffe aus der bestehenden eigenen Flotte umbaufähig seien. Bei Neubauten werde ohnehin bereits auf den emissionsarmen LNG-Antrieb gesetzt.
Auch die HPA will die notwendigen Voraussetzungen schaffen, damit sich bis 2015 eine LNG-Infrastruktur im Hamburger Hafen entwickeln und anschließend etablieren kann. „Die Versorgung der Schiffe mit LNG ist für unseren Hafen ein wichtiges Wettbewerbsmerkmal“, sagte Lutz Birke. Deshalb sei ein LNG-Small-Scale-Terminal bereits in Planung. Für den Hamburger Hafen spiele der ökologische Aspekt auch deshalb eine wichtige Rolle, da er mitten in der Stadt liegt. Die HPA will darum mit gutem Beispiel vorangehen: „Unser nächstes Peil- und Meßboot wird mit LNG-Antriebstechnologie ausgestattet sein“, so Lutz Birke.
Nach Aussage von Jan Tellkamp ist es darüber hinaus wichtig, den eigentlichen Bunkerprozess zu standardisieren. Dafür müssten vor allem hafenspezifische Standards entwickelt werden. Alle Teilnehmer waren sich einige, dass das europäische Ausland im Bereich LNG zum Teil bereits weiter fortgeschritten sei. Die Zurückhaltung der Reeder und der Hafenwirtschaft in Deutschland wird zum großen Teil mit den Investitionskosten für LNG-betriebene Schiffe gerechtfertigt.

Rund 50 Teilnehmer folgten kürzlich der Einladung des Deutschen Maritimen Kommunikationsverbandes e.V. (DEMAKO) und kamen zu den sechsten Meer-Gesprächen nach Hamburg.

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