DNV stellt Maritime Forecast to 2050 auf SMM vor

(V.l.) Michael Parker (Chairman Global Shipping, Logistics & Offshore, Citi; Chairman Poseidon Principles), Sveinung Oftedal (Specialist Director, Norwegian Ministry of Climate and Environment) und Knut Ørbeck-Nilssen (CEO Maritime, DNV)  (Foto: DNV)

Die Klassifikationsgesellschaft DNV hat auf der SMM den neuen Maritime Forecast to 2050 vorgestellt. In dem 84-seitigen Report, der bereits zum sechsten Mal im Rahmen der Studienreihe Energy Transition Outlook von DNV erschienen ist, wird analysiert, wie sich die Dekarbonisierung der Schifffahrt und die daraus resultierenden Veränderungen auf Reedereien auswirken. Schiffseigner sollen so dabei unterstützt werden, den Wechsel von konventionellen zu kohlenstofffreien bzw. kohlenstoffneutralen Kraftstoffen zu bewältigen und gleichzeitig das Risiko von Fehlinvestitionen zu minimieren.
Der Maritime Forecast liefert hierfür eine Bewertung des wirtschaftlichen Potenzials von Brennstoff- und Energieeffizienzstrategien und untersucht die Auswirkungen auf das Schiffsdesign. In dem Bericht wird dabei anhand eines aktualisierten Zeitplans dargestellt, wann welche kohlenstoffneutralen Kraftstoffe und die entsprechenden Technologien für die Schifffahrt wahrscheinlich zur Verfügung stehen werden.

Knut Ørbeck-Nilssen, CEO von DNV Maritime betonte: „Die letzte Hürde ist die Verfügbarkeit von Brennstoffen, und um sie zu überwinden, müssen Lieferketten durch branchenübergreifende Allianzen aufgebaut werden.“ Hierfür sei es notwendig, dass alle Akteure zusammenarbeiten und weitere Anreize geschaffen werden, sich z.B. beim Aufbau eines globalen Netzes grüner Schifffahrtskorridore zu beteiligen.
Laut Ørbeck-Nilssen müssten kohlenstoffneutrale Kraftstoffe bereits in diesem Jahrzehnt für Schiffe verfügbar gemacht werden, was erhebliche Investitionen in die Technologien an Bord und in die Infrastruktur an Land erforderlich mache. Für eine vollständige Dekarbonisierung bis 2050 sind demnach 8 bis 28 Mrd. US-Dollar pro Jahr für Investitionen in die Bordtechnologie erforderlich, abhängig davon, welcher Kraftstoff sich durchsetzen wird. Der Finanzbedarf für den Auf- und Ausbau der landseitigen Versorgungsketten wird mit 30 bis 90 Mrd. US-Dollar pro Jahr prognostiziert. Um eine entsprechende Finanzierung für die erforderlichen Projekte sicherzustellen, sei es unabdingbar, dass Charterer, Energiekonzerne, Kraftstofflieferanten, Regierungen, Häfen und Schiffseigner künftig enger zusammenarbeiten.

Zusätzlich zur Dekarbonisierung biete auch die Digitalisierung Chancen für eine Reduzierung der Emissionen. Der Einsatz digitaler Tools könnte laut dem Forecast bis zu 15 Prozent der erforderlichen Emissionseinsparungen ermöglichen.

Der gesamte Bericht kann kostenlos bei DNV angefordert werden.

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