Dubai Ports World bietet 1,6 Milliarden Euro für HHLA
Das Bieterrennen um den Teilverkauf des Hamburger Hafenbetriebs HHLA geht in eine weitere, entscheidende Runde. Nach Zeitungsinformationen hat der Hafenbetreiber Dubai Ports World unter allen sechs verbliebenen Bietern das beste Angebot für den 49,9-prozentigen Anteil an der HHLA abgegeben.
Neben einem Kaufpreis von 1,6 Milliarden Euro habe sich der Hafenkonzern in seinem Kaufprospekt verpflichtet, zusätzlichen Schiffsverkehr nach Hamburg zu holen. Dubai Ports World ist der weltweit drittgrößte Terminalbetreiber und ist in Europa unter anderem bereits in Antwerpen, Marseille, Le Havre und Southampton engagiert. Neben einem Verkauf des HHLA-Pakets lässt die Stadt Hamburg weiterhin einen Börsengang von HHLA-Anteilen prüfen. In der kommenden Woche legen jene Investmentbanken, die den möglichen Börsengang begleiten wollen, ihre Konzepte vor.
Der Landeschef der Gewerkschaft ver.di, Wolfgang Rose, erklärte dazu, dass Dubai Ports offenbar mit einem Kampfpreis zeigen wolle, dass Geld die Welt regiere. „Ich rate dem Senat dazu, dieses unmoralische Angebot nicht anzunehmen und die Finger weg zu lassen von den Dollars aus Dubai", sagte Rose am Freitag. Hamburgs Zukunft müsse unverkäuflich sein.
Dubai Ports World als arabischer Global Player habe vor kurzem für sechs Milliarden Euro den britischen Hafenbetreiber P&O Ports gekauft. Dazu, so ver.di, gehörten mehrere US-amerikanische Häfen. Diese Häfen seien von Dubai Ports World inzwischen an einen Versicherungskonzern weiterverkauft worden. Sollte Dubai Ports World den Zuschlag für die HHLA-Beteiligung erhalten, droht der HHLA spätestens in ein paar Jahren das gleiche Schicksal: „Dann landet sie auf den internationalen Verkaufstresen der globalen Finanzspekulanten, die sich allein für maximale Renditesätze, nicht aber für Arbeitsplätze und regionale Entwicklung interessieren".