Einwände gegen Naturschutz vor der Küste
Für die geplanten neuen Naturschutzgebiete vor der Nordseeküste ist die Einspruchsfrist abgelaufen. Insgesamt liegen knapp 30 Einwände gegen die Ausweisung der Gebiete in der 12-Seemeilenzone vor. Die Bearbeitung dieser Einsprüche solle Mitte des Jahres abgeschlossen sein, sagte ein Sprecher des Niedersächsischen Landesbetriebs für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) am Freitag in Norden. Die drei Gebiete «Borkum Riff», «Küstenmeer vor den Ostfriesischen Inseln» und «Roter Sand» umfassen eine Fläche von 77 500 Hektar. «Sämtliche Bedenken und Anregungen werden geprüft», kündigte Ingolf Faida vom NLWKN an.
Die ökologische Bedeutung des Küstenmeeres für Seevögel sei unstrittig. Und die europäischen Vorgaben verlangten zwingend eine zusätzliche Ausweisung dieser Flächen gemaß nationaler Naturschutzgesetzgebung, erläuterte Walter Kneffel, Leiter des Bereichs Naturschutz im NLWKN. Ansonsten sei in diesen Bereichen keine wirtschaftliche Nutzung über den bisher genehmigten Umfang hinaus gestattet. Vor diesem Hintergrund habe das niedersächsische Landeskabinett im Sommer 2006 die Erklärung zum Europäischen Vogelschutzgebiet beschlossen.
Zu den Gegnern gehört unter anderem der Niedersächsische Industrie- und Handelskammertag (NIHK). Er sieht die Schifffahrt und die Fischerei durch die neuen Naturschutzgebiete gefährdet. Sie lägen zu großen Teilen in den Fahrwassern von Jade, Weser und Emsmündung. Unter anderem sei dadurch das Jahrhundertprojekt JadeWeserPort nachhaltig gefährdet, kritisierte der NIHK.