Eisbrecher weiter in der Kette

Deutschland ehemals größter Eisbrecher «Stephan Jantzen» liegt auch ein Jahr nach dem Verkauf in Stralsund in der Kette. Es gebe keine Hinweise darauf, dass das Schiff in nächster Zukunft den Hafen verlassen wird, sagte der Leiter des Stralsunder Wasser- und Schifffahrtsamtes, Holger Brydda, am Donnerstag der dpa. Das 5400 PS starke «Eisenschwein» war vor knapp einem Jahr an einen amerikanischen Investor verkauft worden. Er will den Eisbrecher zu einem Luxusliner für Fahrten in die Polarmeere umbauen lassen.

Mittlerweile ist das Schiff im Hafen Kingstown im karibischen Inselstaat Saint Vincent angemeldet worden. Alle Bemühungen des Käufers, eine für den Umbau geeignete Werft zu finden, haben bisher nicht gefruchtet. Er beschäftigt in Stralsund eine kleine polnische Crew, die das 1967 in St. Petersburg gebaute Schiff kontrolliert und wartet. Mit dem Kauf sei auch das Risiko für Untergang und Feuer auf den Eigentümer übergegangen, sagte Brydda. Der Eigner zahlt an die Bundesbehörde ein Nutzungsliegegeld von 150 Euro pro Tag, wie Brydda sagte. Allein Strom und Wasser würden pro Tag Kosten von rund 75 Euro verursachen. Mit dem restlichen Geld erziele der Bund «leichte Verdienste».

Der fast 68 Meter lange Eisbrecher war im April 2005 außer Dienst gestellt und für rund 450 000 Euro über die bundeseigene Verwertungsgesellschaft verkauft worden. Die «Jantzen» wurde durch das Multifunktionsschiff «Arkona» ersetzt, das neben dem Eisbrechen auch zur Öl- und Schadstoffbekämpfung eingesetzt werden kann.

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