Elbstromverein lehnt Koppelgeschäft ab

"Wir sind sehr erstaunt, dass die Zustimmung zur Fahrrinnenanpassung an Außen- und Unterelbe mit dem Verzicht auf die nachhaltige Verbesserung der Schifffahrtsbedingungen auf der Mittel und Oberelbe erkauft werden soll." Das hat der Verein zur Förderung des Elbstromgebietes hat in einem Brief an Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee erklärt. Grund für das Schreiben ist ein Bericht im Nachrichtenmagazin "Spiegel". Danach hätten sich die Spitzen des Verkehrsministeriums und des Umweltministeriums darauf geeinigt, die seewärtige Zufahrt des Hamburger Hafens zu vertiefen. Dafür sollten aber Maßnahmen im restlichen Elbe-Streckenverlauf unterbleiben.

Vereinsvorsitzender Eberhard Hirsch zeigte sich äußerst irritiert: "Insbesondere auch deshalb, weil sich die heutige Bundeskanzlerin im Jahr 2004 mit der Unterzeichnung der Deciner Resolution entschieden für den Ausbau von Mittel- und Oberelbe gemäß Bundesverkehrswegeplan 1992 eingesetzt hat. Zumal die geplanten Maßnahmen abgewogenen ökologischen Anforderungen für den Erhalt der naturnahen Fluss- und Auenlandschaft der Elbe Rechnung tragen", sagte er am Mittwoch in Hamburg.

Grundsätzlich begrüße der Verein das klare Bekenntnis zur Notwendigkeit eines Ausbaus von Unter- und Außenelbe. "Die Verbesserung der seewärtigen Erreichbarkeit des größten deutschen Seehafens ist für die Metropolregion Hamburg sowie den gesamten deutschen und europäischen Außenhandel von zentraler Bedeutung", so der Vereinschef. Allerdings könne es nicht sein, dass in einem Koppelgeschäft dafür die Grundinstandsetzung der Mittel- und Oberelbe geopfert werde. Weitere Informationen im Internet: www.elbstromverein.de

Mehr: In der Tagesausgabe des THB Deutsche Schiffahrts-Zeitung.

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