Entscheidung über Werft-Bankrott

Für die finanziell schwer angeschlagene Stocznia Szczecinska S.A. scheint es nun doch keine Rettung mehr zu geben. Der Bankrottantrag an das zuständige Gericht sei die einzige Möglichkeit, schnell an die Rettung der Arbeitsplätze zu gehen, sagte der stellvertretende Werftdirektor Zbigniew Karkota am Freitag (14. Juni). Vor dem Werftgelände versammelten sich an diesem Tag etwa 1000 der insgesamt knapp 6000 Werftarbeiter. Sie begrüßten die Werftleitung und Regierungsvertreter mit Pfiffen und beschimpften sie als "Diebe". Als der Wirtschaftsminister Jacek Piechota zu den Arbeitern sprechen wollte, wurde er mit Eiern beworfen. Seit mehr als drei Monaten stehen auf der Stettiner Werft die Maschinen still, die Arbeiter befinden sich im Zwangsurlaub. Vor wenigen Tagen hatte Minister Piechota nach einem Krisentreffen mit den Gläubigerbanken betont, die Werft sei nur vor dem Bankrott zu bewahren, wenn die Banken bereit seien, 80 Prozent der Schulden zu tilgen. Dazu war nur ein Teil der Geldgeber bereit.

Schifffahrt
Artikel Redaktion Schiff&Hafen
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