Erster behindertengerechter Großsegler entsteht

Der erste behindertengerechte Großsegler in Deutschland wird gegenwärtig in Ueckermünde (Kreis Uecker-Randow) gebaut und kommt an diesem Freitag erstmals ins Wasser. «Wir heben den rund 40 Tonnen schweren Rumpf in das Haff, damit der Ausbau weiter gehen kann», sagte Projektleiter Horst Gollatz am Mittwoch. Das behinderten- und rollstuhlfahrergerechte Großsegelschiff ist knapp 22 Meter lang und soll im Mai 2007 seine Jungfernfahrt auf dem Stettiner Haff absolvieren. Das rund 550 000 Euro teure Projekt wird von der EU unterstützt und vorrangig über Spenden finanziert.

«Die Idee entstand im Zentrum für Erlebnispädagogik und Umweltbildung (Zerum), als wir bei der Jugendarbeit feststellten, dass Behinderte deutschlandweit nirgends richtig mitsegeln können», sagte Gollatz. Der «Rolli-Segler» sei mit Liften und speziellen Rollstühlen so konstruiert, dass Behinderte selbst mit anpacken können, beispielsweise beim Segelsetzen, Navigieren oder auch in der Kombüse. Das Schiff habe Platz für zwölf «Matrosen», davon fünf Rollstuhlfahrer.

Nach der Probewasserung per Kran am Freitag soll das fünf mal drei Meter große Deckshaus aus Metall aufgesetzt werden. Mitte Oktober sei eine Probefahrt nach Bremerhaven vorgesehen, wo das Schiff - unter anderem mit einem 26 Meter hohen Mast - aufgetakelt werden soll. Nach einer Vorstellung auf der Messe «Hanse Boot» Anfang November in Hamburg soll über Winter der Innenausbau am Haff erfolgen. Weitere Informationen unter www.rolli-segler.de

 

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