Erstes Fahrgastschiff mit Brennstoffzellen
Das erste mit Brennstoffzellen angetriebene Fahrgastschiff ist am Dienstag in Hamburg auf Kiel gelegt worden. Das Boot soll vom Sommer 2008 an auf Alster und Elbe verkehren, teilte die ATG Alstertouristik GmbH am Dienstag mit. Mit einer Länge von 25,5 Metern und einer Kapazität von 100 Personen wird es den anderen Alsterschiffen relativ ähnlich sein. Allerdings lasse sich erstmals bei einem Alsterschiff das Dach um 35 Zentimeter absenken. So könne das Schiff unter niedrigen Brücken hindurch auch zur Elbe verkehren, biete aber gleichzeitig ein relativ hohes Deck und damit mehr Fahrgastkomfort.
Insgesamt neun Partner würden in das europäisch geförderten Projekt 5,2 Millionen Euro investieren. Das bei der SSB Spezialschiffbau Oortkaten GmbH gebaute Schiff werde ohne Antrieb 1,3 Millionen Euro kosten. Doch allein die dafür benötigte Tankstelle am Anleger Jungfernstieg müsse etwa eine weitere Million Euro investiert werden. Als Brennstoff dient Wasserstoff; emittiert werde nur Wasserdampf. Damit habe die ATG wieder einen echten «Alsterdampfer», sagte ATG-Geschäftsführer Jens Wrage.
Angetrieben werden soll das Schiff von zwei Brennstoffzellen mit einer Leistung von je 50 Kilowatt. Für den normalen Betrieb auf der Alster würde ein Aggregat ausreichen. Für Fahrten auf der Elbe in die Speicherstadt und nach Wilhelmsburg aber würde mehr Kraft benötigt und das zweite Aggregat zugeschaltet, erklärte Projektleiter Anno Mertens. Insgesamt aber sei der Einsatz der Brennstoffzelle im Schiff einfacher als bei den ebenfalls in Hamburg verkehrenden Brennstoffzellen-Bussen. Sie benötigten zum Anfahren deutlich mehr Leistung, hätten aber gleichzeitig mehr Probleme mit dem Gewicht der Brennstoffzellentechnik als ein Schiff.