EU hat Zweifel bei Übernahme von Aker Yards
Die EU-Wettbewerbshüter haben Bedenken bei dem geplanten Kauf der norwegischen Werft Aker Yards durch den südkoreanischen Konkurrenten STX angemeldet. Der neue Verbund könnte weltweit eine zu starke Position beim Bau von Kreuzfahrtschiffen erlangen, entschied die EU-Kommission am Donnerstag in Brüssel. Die Wettbewerbshüter verlängerten deshalb ihre seit vier Wochen laufende Untersuchung bis zum 15. Mai 2008. Bis zu diesem Termin muss Brüssel entscheiden, ob die Transaktion gebilligt oder verboten wird.
Ungeachtet dessen haben die Aker Yards Germany Werften in Wismar und Warnemünde am Donnerstag ihr 15. und letztes Containerschiff des Jahres übergeben. Wie das Unternehmen in Wismar mitteilte, wurden damit 2007 insgesamt 15 Schiffe abgeliefert, zwei mehr als im Vorjahr. Die gesamte Transportkapazität aller gebauten Schiffe sank dabei geringfügig auf 483 713 Tonnen. Darüber hinaus lieferten die deutschen Aker-Werften Teile für den Bau eines Kreuzfahrtschiffs bei Aker Yards Turku in Finnland. Für die beiden Werften in Wismar und Warnemünde gibt es laut Werftleitung einen neuen Auftrag zum Bau von sechs Schiffe im Gesamtwert von 245 Millionen Euro.
Die Werften haben nun Aufträge für 25 Schiffe, die bis zum Herbst 2010 abgeliefert werden sollen. Darunter sind 19 Containerschiffe, vier eisbrechende Frachtschiffe sowie zwei Fähren. Hinzu kommen weitere Sektionen für das Kreuzfahrtschiff. Insgesamt arbeiten an den beiden Werft-Standorten 2280 Beschäftigte, 129 Lehrlinge werden ausgebildet. Alle in diesem Jahr abgelieferten Schiffe zusammen bieten Platz für 34 427 Container, was eine leichte Steigerung zu 2006 bedeutete. Neun der Schiffe wurden in geteilter Bauweise an beiden Standorten gefertigt, je drei komplett in Wismar und Warnemünde. Ein weiteres Schiff wurde bereits gebaut und getauft, aber noch nicht abgeliefert. Im April brachte Aker Yards Germany erstmals den neuen Typ CS 2100 auf den Markt. Insgesamt vier davon wurden 2007 gebaut. Auch das am Donnerstag abgelieferte Schiff «Conti Arabella» für die Conti Reederei München ist von diesem Typ. Das Schiff soll Wismar am Samstag verlassen und dann unter dem Charternamen «CMA CGM Fortuna» für die französische Reederei CMA CGM zwischen Europa, der Karibik und der Nordküste Südamerikas fahren.