EU-Kommissarin empfängt protestierende Werftarbeiter aus Polen

Im Streit um den Kapazitätsabbau auf der Danziger Werft hat EU-Wettbewerbskommissarin Neelie Kroes am Freitag in Brüssel eine Delegation von Werftarbeitern und Europaparlamentariern empfangen. Die niederländische Kommissarin versicherte ihren polnischen Gesprächspartnern, sie strebe nicht die Schließung der Werft in Gdansk an, sondern deren langfristigen Erhalt.

Im Brüsseler Europaviertel protestieren Arbeiter aus Danzig mit Spruchbändern gegen die Forderungen der Kommission. Der Schiffbautrieb an der Ostsee war die Wiege der Gewerkschaft «Solidarität» und hat deshalb auch über Polen hinaus Symbolcharakter.

Brüssel erwartet die Schließung von zwei Schiffbauplätzen auf der Werft - sonst müssten die polnischen Schiffbauer staatliche Beihilfen in Höhe von 1,3 Milliarden Euro teilweise zurückzahlen. Den Beschäftigten geht dieser Abbau zu weit. Kroes erklärte: «Es gibt europäische Fonds, die zur Verfügung stehen für diejenigen, für die es künftig keine Arbeit mehr gibt. Diese Fonds sind auch der polnischen Regierung wohlbekannt.»

Die Kommission beharrt darauf, dass mit der Sanierung der Werft der Wettbewerb in den europäischen Branche nicht verzerrt werden dürfe. Die polnischen Werftbauhilfen beschäftigten Brüssel bereits seit zwei Jahren.

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