"Exxon Valdez" vor Oberstem US-Gericht

18 Jahre nach der Ölpest durch den verunglückten Tanker «Exxon Valdez» vor der Küste Alaskas beschäftigt die Katastrophe das Oberste Gericht der USA. Die Richter des Supreme Court kündigten am Montag (Ortszeit) an, sich mit einem Berufungsantrag des Ölkonzerns ExxonMobil befassen zu wollen. Darin wehrt sich das Unternehmen gegen eine verhängte Strafe von 2,5 Milliarden US-Dollar (1,7 Milliarden Euro), die seiner Auffassung nach dem US-Seerecht widerspricht. Mit einer Entscheidung sei Ende Juni 2008 zu rechnen, meldete die «Washington Post».

Der Tanker «Exxon Valdez» hatte am 24. März 1989 die schlimmste Ölkatastrophe in der US-Geschichte ausgelöst und rund 2400 Kilometer der Küste Alaskas verseucht. Eine Jury in Anchorage im Bundesstaat Alaska setzte 1994 eine Geldstrafe von fünf Milliarden Dollar für den Konzern fest. Im Dezember 2006 urteilte dann ein Berufungsgericht, dass 2,5 Milliarden Dollar ausreichend seien. Das Unternehmen hatte kurz danach angekündigt, dass es auch diese reduzierte Strafe nicht akzeptieren wolle. Seiner Auffassung nach habe es mit 3,4 Milliarden Dollar für Säuberungsaktionen, Schadensersatz sowie verschiedene Geldbußen bereits genug ausgegeben.

Sollte Exxon allerdings zur Zahlung der verringerten Strafe verurteilt werden, kämen noch einmal zwei Milliarden Dollar aufgelaufener Zinsen hinzu. Es handelt sich um eine Sammelklage von rund 33 000 Berufsfischern, Fischverarbeitern, Landbesitzern und Besitzern kleiner Firmen, die unter der Ölpest litten. ExxonMobil hatte in seinem Berufungsantrag beim Obersten Gerichtshof zunächst argumentiert, die Höhe der Summe sei ein Verstoß gegen die US-Verfassung. Das wiesen die Richter aber ab.

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