Fischer vertreiben Greenpeace-Schiff

Mit einer Hafenblockade und Angriffen auf das Greenpeace-Schiff «Rainbow Warrior II» haben französische Thunfischfänger am Donnerstag den vorzeitigen Abzug der Umweltschützer aus dem Seegebiet von Marseille erzwungen. Eskortiert von Fangschiffen verließ die «Rainbow Warrior II» im Kielwasser eines Schleppers der Meerespräfektur die Bucht von Marseille in Richtung Spanien. Die Fischer hoben daraufhin die Blockade des Hafens auf, wo 1000 Fährpassagiere seit Mittwoch festsaßen.

Greenpeace macht derzeit eine Kampagne zum Schutz des Roten Thunfisches. Nach Angaben des Meeresforschungsinstituts IFREMER werden im Mittelmeer und Ostatlantik seit einem Jahrzehnt doppelt so viele Rote Thunfische gefangen wie nachwachsen können. Die Tiere können zwar bis zu 40 Jahre alt und 700 Kilogramm schwer werden, doch seit drei Jahren haben die Sportfischer im Mittelmeer kein Tier mehr über 100 Kilogramm erlegt. Trotz einer Fangbeschränkung auf 32 000 Tonnen sollen 2005 insgesamt 53 000 Tonnen gefischt worden sein. Die Franzosen stellen mit 20 Prozent Anteil weltweit den größten Anteil an den Fängen. Wichtigster Abnehmer ist das Sushi-Land Japan.

Am Mittwoch hatten die Berufsfischer die «Rainbow Warrior II» am Einlaufen in Marseille gehindert, den Hafen blockiert und das Schiff bedrängt. Die Behörden wiesen daraufhin die Umweltschützer an, wegen «schwerer Gefährdung der öffentlichen Ordnung» das Gebiet zu verlassen. Am Donnerstagmorgen gingen Fischer an Bord des Dreimasters, um den Segler mit Fangschiffen zu vertäuen. Dabei wurde die «Rainbow Warrior II» mit faulen Eiern beworfen und mit Wasser beschossen.

Als die Fischer drohten, die Ankerkette zu kappen, gab der Kapitän der «Rainbow Warrior II» gegen 8.00 Uhr morgens das Notsignal «Mayday». Daraufhin griff die Meerespräfektur ein und bewegte die Fischer unter Strafandrohung dazu, dass Greenpeace-Schiff zu verlassen, um die Abfahrt des Schiffes zu ermöglichen.

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