Forschungsplattform geht in Betrieb

In der Ostsee rund 40 Kilometer nordwestlich vor der Insel Rügen geht heute (23.5.) eine Forschungsplattform für künftige Offshore-Windkraftanlagen in Betrieb. Mit der Forschungsstation «Fino II» sollen die Auswirkungen der maritimen Windkraftnutzung auf Flora und Fauna erforscht und grundlegende technische und ökologische Messdaten ermittelt werden, sagte Mecklenburg-Vorpommerns Wirtschaftsminister Jürgen Seidel (CDU) am Dienstag in Schwerin. Der Messturm soll Daten liefern, um Offshore- Anlagen möglichst optimal in die Umwelt zu integrieren. Im Jahr 2005 wurde in unmittelbarer Nähe der Forschungsplattform der Bau des Windparks «Kriegers Flak» mit bis zu 80 Windrädern genehmigt.

Der vor rund einem Jahr errichtete Messturm wird nach Aufnahme des Messbetriebs alle zehn Minuten Daten zur Lufttemperatur, Windstärke und -richtung ermitteln. Dazu sind jeweils in 30 und 80 Meter Höhe Sensoren und entsprechende Messeinrichtungen angebracht. Das vom Bund mit 3,5 Millionen Euro geförderte Projekt steht unter der wissenschaftlichen Leitung des Schifffahrtsinstituts Warnemünde. Das Land ist mit 1,35 Millionen Euro am Projekt beteiligt. In der Nordsee wurde bereits im Sommer 2003 mit «Fino I» eine ähnliche Plattform errichtet.

Das für die Genehmigungen zuständige Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) hat bisher drei Windpark-Projekte in der Ostsee außerhalb der Zwölf-Seemeilen-Zone genehmigt. Für sechs Projekte laufen derzeit die Genehmigungsverfahren. Nach Angaben Seidels hat die Ostsee gegenüber der Nordsee Vorteile für den Bau von Offshore-Anlagen. So gebe es geregelte Netzanschlusspunkte in Bentwisch bei Rostock sowie in Lubmin bei Greifswald. Die Ostsee weise im Gegensatz zur Nordsee keine Gezeiten und ein moderateres Klima auf. Zudem bietet der Bau der Anlagen Seidels Worten zufolge große Chancen für das Land. Ein Großteil der Fertigung und Montage der Anlagen werde an Hafenstandorten in Mecklenburg-Vorpommern erfolgen. Auch die Betreuung und Überwachung der Anlage erfolge von küstennahen Standorten.

Im September 2006 wurde im Arkona-Becken vor Rügen eine weitere, durch den Energiekonzern Eon finanzierte Plattform errichtet. Dieser Messturm soll Daten speziell für ein zweites, vor Rügen geplantes Windparkprojekt liefern.

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